Geldern Nachfrage nach Suchtvorbeugung steigt deutlich an

Geldern · Die Angebote der Suchtvorbeugung werden deutlich stärker nachgefragt als in den Vorjahren. Das geht aus dem Jahresbericht 2017 der Diakonie-Fachstelle für Suchtvorbeugung in ihrem Jahresbericht hervor. Etwa 700 Veranstaltungsstunden (2016 waren es 528) verteilten sich auf Kindergärten, Schulen, Verwaltungen, Vereine, Organisationen und Betriebe.

Bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen standen persönlichkeitsstärkende Ansätze im Vordergrund. Sowohl in Grundschulen als auch den weiterführenden Schulen war die Förderung von Lebenskompetenzen Thema. Darunter fallen Toleranz, Selbst- und Fremdwahrnehmung, alternative Handlungsweisen bei Gruppendruck oder die Befähigung zu gewaltfreien Konfliktlösungen.

Ab der siebten Klasse wurde die Information über legale und illegale Suchtmittel ebenfalls thematisiert. Bei vielen Schülern in diesem Alter waren bereits erste Erfahrungen mit legalen und illegalen Drogen vorhanden. Die Diakonie-Fachstelle für Suchtvorbeugung bezog die Lehrkräfte bei diesen Angeboten aktiv mit ein und begleitete die Vor- und Nachbereitung.

Ebenfalls an mehreren Schulen durchgeführt wurden "Praktische Methodenfortbildungen". Das Ziel war die Erarbeitung von Grundsätzen eines suchtvorbeugenden, persönlichkeitsstärkenden und gesundheitsfördernden Konzepts mit allen, die im "System Schule" eingebunden sind. Dieses wirkt sich im Schulalltag aus und ist auch im Hinblick auf die Themen Integration und Inklusion interessant. Bei Elternabenden und Gesprächen mit Eltern wurden Erziehungsfragen thematisiert und die Stärkung der Eltern im Alltag angestrebt. Auch im Bereich der erlebnispädagogischen Arbeit machte die Fachstelle Angebote: Dazu zählten Kletteraktionen im Niedrig- und Hochseilgarten sowie Geocaching.

Die Diakonie-Fachstelle beteiligte sich auch 2017 an einigen Projekten: Das Weezer Grundschulprojekt "Die gute Tat" hat sich als Kooperation des Jugendzentrums Wellenbrecher und der Kulturwelle Weeze bewährt. Für die siebte und achte Jahrgangsstufen der weiterführenden Schulen wurden die Projekte "Check it!" und "Durchblick" angeboten. In Kooperation mit der Kreispolizeibehörde informierte die Fachstelle Eltern über Suchtgefahren und Medienkonsum mit der Überschrift "Weißt du, was dein Kind tut?" Das Projekt "Netzpiloten - Durchklick mit Durchblick" sensibilisierte Schüler bei der Nutzung digitaler Medien im eigenen Umfeld.

Petra van Bergen, Stephan Gnoß und Tim Rambach sind Ansprechpartner für suchtvorbeugende und gesundheitsfördernde Fragestellungen im Südkreis und für alle Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Kleve. Das Angebot richtet sich zudem an Betriebe, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Multiplikatoren, Risikogruppen deren Angehörige, Telefon 02831 977200.

(RP)
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