Geldern Nach Tauwetter: Gefährliche Gehwege

Geldern · Der Frost hat erste Spuren hinterlassen. Teilweise ragen Gehwegplatten senkrecht aus dem Boden heraus. Die Bauhöfe der Kommunen können derzeit wenig tun. Erst einmal wird abgesperrt.

 Durch den Frost haben sich die Gehwegplatten gehoben und ragen teilweise aus dem Boden heraus.

Durch den Frost haben sich die Gehwegplatten gehoben und ragen teilweise aus dem Boden heraus.

Foto: Gemeinde Wachtendonk

Schnee und Eis sind inzwischen von den Gehwegen weggeschmolzen, und trotzdem müssen die Spaziergänger auf dem Bürgersteig balancieren: Durch den Frost haben sich die Gehwegplatten gehoben und ragen teilweise senkrecht aus dem Boden heraus. "Das ist für uns ein Riesenproblem, das förmlich explodiert — das haben sogar die älteren Kollegen hier noch nie erlebt", erklärt Franz-Josef Delbeck, Leiter des Betriebshofes in Wachtendonk. Sein Team kommt inzwischen mit dem Absperrband kaum nach: "Der Frost steckt immer noch unter den Platten, daher können wir im Moment überhaupt nichts machen." Also heißt es für den Betriebshof zunächst einmal: Großräumig absperren, damit sich niemand verletzt. Dass die Frostschäden in diesem Jahr auf den Gehwegen so schlimm sind wie selten, hängt mit den starken Regenfällen im Dezember zusammen: Der Boden unter den Steinen hat sich mit Wasser vollgesogen und ist nun von Frost durchzogen. Hinzu kommt der ständige Wechsel von Frost- und Tauphasen: Wasser dringt unter die Gehwegplatten, es kann dort auf Grund des gefrorenen Bodens nicht versickern, gefriert zu Eis und hebt so die Platten an, die dann auch teilweise verkannten. "Teilweise sind ganze Straßenzüge betroffen — wir können das Ausmaß der Schäden erst sehen, wenn der Frost weg ist — und dann können wir auch erst die Reparaturmaßnahmen ergreifen", sagt Franz-Josef Delbeck.

Auch beim Baubetriebshof der Stadt Straelen klingeln immer häufiger die Telefone: rund 20 Bürgerhinweise auf defekte Gehwege, die wackeln oder hochstehen, gehen derzeit beinahe täglich ein. Auch die Stadt Geldern hat mit den Frostschäden zu kämpfen. "Uns geht es da nicht anders als den Nachbarstädten und Kommunen. Wir werden auch erst eine Begutachtung machen können, wenn der Frost weg ist. Fest steht aber schon jetzt, dass es dieses Jahr extrem ist", erklärt Melanie Lattek von der Stadt Geldern. Doch sie hofft auch, dass sich in vielen Fällen die Platten bei Tauwetter wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück setzen.

Zurzeit müssen sich die Mitarbeiter der Bauhöfe jedoch damit begnügen, auf kritische Bereiche durch entsprechende Hinweisschilder aufmerksam zu machen. Die Städte und Gemeinden rufen daher in diesen Tagen die Bürger zu Achtsamkeit auf.

(RP/jco)
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