Geldern Musik und Malerei auf Gelderns Pflaster

Geldern · 30.000 Stück Kreide hält die Stadt Geldern bereit, um sie am Wochenende des 26. und 27. August aufs Pflaster reiben zu lassen. Der Straßenmaler- und Straßenmusikwettbewerb steht an. Das Programm hat sich weiterentwickelt.

 Die Kreide-Kunst auf der Straße wirkt. Hier: eine Geisha auf dem Pflaster - ein Werk aus dem Jahr 2016.

Die Kreide-Kunst auf der Straße wirkt. Hier: eine Geisha auf dem Pflaster - ein Werk aus dem Jahr 2016.

Foto: Gerhard Seybert

Wenn es Geldern nicht gäbe, dann wüssten andere Straßenmaler-Festivals gar nicht, wen sie anheuern sollten. Nun gut, diese Darstellung ist vielleicht ein wenig übertrieben. Aber als Gerd Lange vom Gelderner Werbering unlängst Kontakte zu Straßenfest-Veranstaltern in Florida knüpfte, bekam er genau das zu hören. Solche Wettbewerbe seien selten, hieß es da. Wer sich in Geldern als Elite herauskristallisiert, der könnte ein, zwei Jahre später in Florida oder anderswo in der Welt gegen Honorar malen.

Für das Fest am Wochenende des 26. und 27. August in der Gelderner Innenstadt dürfen die Besucher wieder auf großartige Eindrücke hoffen, so Gerd Lange, "weil wir wirklich die Crème de la Crème der Straßenmaler dabei haben". Nach ein paar Jahren Pause ist etwa Nikolaj Arndt wieder dabei: Unvergessen seine heulenden Wölfe, die aus dem Pflaster stiegen, oder der Tiger, der dem Betrachter entgegen sprang. Die übrigen Maler der so genannten "Meisterklasse" sind aber auch große Namen in der Szene: Ruth Brauer, Marion Ruthardt, Helen Wolters, Tina Ganster, Gregor Wosik, Frederike "Fredda" Wouters, Gero Casper, Wolfgang Stadter.

Allerdings kommt es in Geldern auf die Mischung der Voll- und Teilzeitkünstler an. Für die Planung soll sich jeder, der mitmalen will - auch Kinder - vorher anmelden. Die Formulare gibt es im Internet auf der Seite des Werberings, www.werbering-geldern.de, oder der Stadt Geldern, www.geldern.de. Am Samstag ab 8 Uhr bekommen alle Teilnehmer im Jugendzentrum Checkpoint ihre Unterlagen, Verpflegungs-Wertmarken und ein Kontingent Kreide, suchen sich einen Platz und legen los. "Wir haben rund 30.000 Stück Kreide, die an so einem Wochenende aufs Pflaster von Geldern gerieben werden", erzählt Lange.

Angesichts der empfindlichen Werke appelliert die Werbering-Vorsitzende Karla Leurs an den Anstand der Besucher: Sie mögen die Kunst zu ihren Füßen würdigen, nicht darüberlaufen und vielleicht auch mal was in einen Hut werfen.

Die Siegerehrung in den unterschiedlichen Kategorien ist Sonntag ab 18 Uhr. Dabei wird eine neue Sparte eingeführt: "3D" - es geht also um Werke, die dreidimensional wirken.

Eine andere Art von Straßen-Malerei gibt es in der Hartstraße zu sehen: Da stellen Künstler ihre Staffeleien und Leinwände auf, malen und verkaufen auch ihre Werke. Zehn Schaffende machen schon mit. Weitere Interessierte können sich bei Karla Leurs im Juweliergeschäft Wedershoven melden.

Der Straßenmusikwettbewerb findet zum zehnten Mal statt und wird immer größer: Angemeldet sind derzeit 40 Solokünstler und Gruppen, sagt Jennifer Strücker von den Stadtwerken, die ihn präsentieren. Höhepunkt: Am Samstagabend spielen die acht von den Juroren favorisierten Gruppen auf dem Marktplatz um den Sieg.

Einmaliges gibt es am Sonntag ab 11 Uhr beim Kunst- und Kreativ-Markt in der Glockengasse. "Die sind wirklich handverlesen, die Leute, die da hinkommen", sagt Gabi Engelke vom Werbering. Auf der Straße wird gedrechselt, mit Bügeleisen gemalt, es gibt Performance-Kunst und Fotografie, hier Goldschmiede- und da Steinmetzarbeiten: "Viele Künstler arbeiten vor Ort am Stand", so Engelke.

Zur Versorgung der Massen rollen "Food-Trucks" an. Unter anderem sind vegetarische und vegane Leckereien zu erwarten.

(RP)
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