Straelen und seine Sprache Den Straelener „Vrolie“ aufs Maul geschaut

„Stroels Ploatt“ sorgte für viel Vergnügen bei zwei Veranstaltungen im Forum des Gymnasiums.

 Deli Goumanns unterhielt das Publikum im Forum des Gymnasiums mit dem Stück „Enne Meens met en gruet Hart“.

Deli Goumanns unterhielt das Publikum im Forum des Gymnasiums mit dem Stück „Enne Meens met en gruet Hart“.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Dem tristen November ein Schnippchen schlagen, das kann der Kulturring Straelen jedes Mal mit der Unterstützung der Mundartfreunde beim „Osen Oevend op  Stroels Ploatt“. Die Gäste im  Forum des Gymnasiums erlebten unterhaltsame Stunden mit Gedichten und Geschichten. Manche rührten zu Tränen, andere machten nachdenklich, wieder andere strapazierten die Lachmuskulatur auf das Heftigste. Der Männergesangverein „Waldeslust“ untermalte die Veranstaltung am Nachmittag musikalisch. Die Lieder luden zum Mitsingen ein. Bei der Abendvorstellung sangen Anita Mysor und Tochter Janis, begleitet von Benjamin Hantke. Bernd Heines moderierte gekonnt auf „Stroels Ploatt“.

Einen historischen Rückblick wagte die Stadtarchivarin Claudia Kurfürst mit einem Bildervortrag über das 100-jährige Bestehen des SV Straelen. 1909 wurde er als „Turnverein“ gegründet und spielt heute in der Oberliga. Gespannt und gebannt schauten die Gäste auf die Leinwand.

Die Sieger des Schülervorlesewettbewerbs „Stroels Ploatt“ präsentierten ihr Können. Kein Wunder, dass sie das so perfekt beherrschen, sprechen sie doch mit Oma und Opa den heimatlichen Dialekt. Frédérik, Isabelle und Maurice Horster trugen vor, teilweise ohne auf das Blatt zu schauen. Ihre Beiträge waren Heimatgedanken, die zu Tränen rührten, zum Lachen animierten oder den Unterschied zu Stadt- und Landkindern aufzeigten.

Christa Valks-Buchmann, zuständig für die Abteilung „Besinnliches“, berichtete aus den Stationen, die ein Menschenleben im „Bürgermeisteramt“ absolvieren „muss“. Von der Wiege bis zur Bahre – Formulare, Formulare. Über die Anatomie des Menschen berichtete Mechtild Foitzik auf heitere Weise. Sie teilte den menschlichen Körper einfach in drei Teile ein. Fertig! Wildes Durcheinander herrschte in einer Kirchengemeinde, weil der Pastor erkrankt war und der Küster die Bekanntmachungen verlesen musste. Darüber erzählte Frank Dercks in seinem Vortrag.

Die Lacher auf seiner Seite hatte Jürgen Coenes. Er präsentierte seine Ein-Mann-Performance „Koan doij deän Doktor heälpe?“ Nein, aber nur, weil die Hosenträger zu stramm saßen. Im Lehnstuhl, mit gehäkeltem Schultertuch, nahm Hanne Eckhardt Platz. Sie reist jedes Jahr aus Wesel an, um ein Märchen in ihrem Heimatdialekt zu lesen. Sie führt damit das Werk ihrer Mutter Greta Arians fort. Einen Ausflug in die „große“ Stadt erlebte Deli Goumanns. Sie berichtete anschaulich davon, wie es ist, wenn eine „Landpomeranze“ in die Großstadt fährt, und was sie dort erlebte. „Es gibt immer zwei Möglichkeiten“, resümierte Christoph Broekmann auf „Stroels Ploatt“, zumindest bei der Wahl des Partners.

Von den „Stroelse Bremer Stoadtmusikoente“ erzählte Paul Niskens in seiner Geschichte vom Esel, Hund, Katze und dem Hahn, die aus Altersgründen „ausgemustert“ werden sollten. Den „Stroelse Vrolie“ aufs Maul geschaut hatten wieder Claudia Kurfürst, Anne Pasch, Leni Brimmers, Eisabeth  Dercks und Deli Goumanns. Sie zeigten in einem Sketch einen Kaffeeklatsch bei Café Berns. Dabei wurden die neuesten Themen aus der Sparte „Klatsch und Trasch“ aus Straelen behandelt.

Dazu gehört die Security im neu gebauten Rewe-Markt, wo man Räuber zu Fuß stellen könnte, aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Wall. Und welche „Schweinerei“ „Sex on the beach“ wohl sei in der neuen Cocktailbar?

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