Geldern Multimedia-Ausstellung in Geldern weist Weg zum Frieden

Geldern · Vier Stationen mit Touch-Screens und verschiedene Anschauungsobjekte: Ab dem 1. März können Interessierte in der Heilig-Geist-Kirche friedliche Alternativen zum Krieg erforschen. Gegen Apathie.

Die Welt scheint immer kriegerischer zu werden. Tod, Terror und Gewalt bestimmen oft die Nachrichten. Doch wie ist es möglich, ohne Gewalt gegen Konflikte vorzugehen, so dass nicht noch mehr Aggressionen aufeinanderprallen? Das Projekt "Alternativen zum Krieg" gibt Antworten darauf. Es konnte dafür die Wanderausstellung "Frieden geht anders!" nach Geldern holen, die vom 1. bis 8. März in der Heilig-Geist-Kirche stattfindet.

"Der Grundgedanke war: Immer wieder gibt es Konflikte, wo wir nicht genau hinschauen. Und Krieg hat nichts mit Nachhaltigkeit und wirklichem Frieden zu tun", erklärte Sabine Heimann, die Synodalbeauftragte für Friedensfragen im Kirchenkreis Kleve und Pfarrerin in Geldern. "Die Ausstellung soll nun anhand von sieben verschiedenen Stationen sieben verschiedene Konflikte zeigen, für die in den letzten 20 Jahren friedliche Lösungen entwickelt wurden." Das Baltikum, Mosambik, Südafrika und mehr werden hier angesprochen. Die vom Arbeitskreis "Frieden" im evangelischen Kirchenkreis ausgehende Präsentation wird dabei "viele Aussteller und Exponate für eine sinnliche Ansprache des Besuchers bieten. Dazu kommen vier Multimedia-Stationen", verriet Heimann.

Ihr Arbeitskreis-Kollege und Pfarrer in Weeze und Kervenheim, Johannes Fries, erinnerte sich an ein erschreckendes Beispiel für die momentane Apathie gegenüber dem Krieg: "Im Konfirmanden-Unterricht meinte ein Mädchen: 'Krieg kriegen wir sowieso." Wow. Was ist das für eine Realität? Das habe ihn echt erschreckt. "Krieg ist kein Schicksal. Wir können etwas dagegen tun. Jeder kann viele kleine Aspekte finden, in denen er stark ist. Man braucht da natürlich Vorbilder sowie Inspiration, und wir hoffen, genau das in unserer Ausstellung zu bieten."

Geertje Wallasch aus dem Arbeitskreis betonte, "dass wir im Sommer 2016 mit der Planung angefangen haben und auch extra Programme für Lehrer und Schüler anbieten". So gibt es nicht nur die Ausstellung selbst, sondern am Mittwoch, 1. März, von 16 bis 18.15 Uhr findet eine Fortbildung für Lehrkräfte statt, bei der besprochen wird, wie der Besuch der Ausstellung weiter im Unterricht thematisiert werden kann. Auch Arbeitsmaterialien sind vorhanden, um die "Alternativen zum Krieg" im Klassenzimmer weiter zu diskutieren. Am Donnerstag, 2. März, gibt es zusätzlich um 19 Uhr von Andreas F. Kuntz den Vortrag "Mut zur Begegnung" zu hören. "Frieden braucht Mut, und dafür braucht man einen wachen Geist. In jeder Situation muss man das Interesse am Gegenüber, an seinem Konfliktpartner, suchen, auch in schwierigen Situationen", meinte Fries.

Ab 1. März können Neugierige die "Alternativen zum Krieg" in der Heilig-Geist-Kirche erforschen. Gruppen und Schulklassen melden sich im Gemeindebüro der evangelischen Kirchengemeinde Geldern an, Telefon 02831 80001. Mehr Infos auf www.kirchenkreis-kleve.de.

(cnk)
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