Geldern Mojo Makers haben Geldern im Griff

Geldern · Nach ihrem Auftreten im "Muddy-Waters-Saal" in der "Niersbrücke" vor zwei Jahren gehören die Mojo Makers seit Samstagaabend zu den wenigen Bands, die ein zweites Mal vom Culturkreis Geldern zu einem Konzert in Geldern eingeladen worden sind.

Willi Teloo und Felix Pickers, die Verantwortlichen des Culturkreises: "Wer diese Band einmal live erlebt hat, weiß, warum wir sie erneut auf unsere Bühne bitten." Kein Wunder also, dass dieser Auftritt schon acht Wochen vorher ausverkauft war, was einen Rekord in der zehnjährigen Geschichte des Culturkreises in der "Niersbrücke" bedeutet.

Auch bei den dänischen Blues-Rockern war ihr damaliger Auftritt, geprägt durch eine enthusiastische Reaktion des Gelderner Publikums auf ihren eigenwilligen musikalischen Stil, noch so präsent, dass sie die nicht zu unterschätzende Strapaze einer 800 Kilometer langen Anfahrt auf sich nahmen, um sich in Geldern wieder in Erinnerung zu bringen.

Zu Beginn wurde das Publikum direkt mit einem Gitarren-Intro von Kristian Hoffmann konfrontiert, in dem er schon alles aus seiner Fender heraus holte, was im Blues, R & B und Rock vorstellbar ist. In den restlichen zehn Stücken ihres ersten Sets, das sich über deutlich mehr alsdie vorgesehenen 60 Minuten erstreckte, präsentierten die Mojos eine Mischung aus Stücken ihrer ersten beiden CDs "Wait Till The Morning" und "Devil's Hands" - plus einen Einblick in ihre neue CD, deren Veröffentlichung sie für April / Mai 2017 planen. Das Stück hieß "Woodstock", und der Titel ihrer neuen CD wird sich ebenfalls auf diesen legendären Namen eines legendären Festivals beziehen. Zusätzlich boten sie noch Sound-Material von ihrer Live-CD "Mojo Makers Live in Germany" an, die man im Handel gar nicht erwerben kann, weil sie nur direkt von der Band vertrieben wird.

Das zweite Set sollte, vor allem was die Dauer ihrer Bühnenpräsenz betrifft, die erste Halbzeit noch deutlich übertreffen, erst nach 90 Minuten hatten die Kopenhagener den letzten der vom begeisterten Publikum gerufenen Zugabewünsche erfüllt. Musikalisch hatten die Mojo Makers noch so manches Überraschungsbonbon parat. Man bekommt eine ungefähre Vorstellung von ihrer musikalischen Bandbreite, wenn man bedenkt, dass sie einerseits in "Red Dress" einen Anklang an Edward Griegs "Peer Gynt"-Suite einbauten, andererseits mehrfach Annäherungen an Jimi Hendrix zu hören waren. Gitarrist Hoffmann erschuf wahre Klanggewitter, auch auf seinem "Lap Steel"- Instrument. In solchen Phasen bewegten sich die Mojos weg von Blues und Blues-Rock in Richtung "experimental music". Kasper Osman ergänzte das mit einer unglaublich druckvollen Stimme, die auch höchste Höhen ansteuerte.

(RP)
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