Issum Mit dem Kulturkreis Issum zur Kunst nach Wuppertal gefahren

Issum · Wuppertal - da gibt es doch allenfalls die Schwebebahn? Klaus Hauschildt vom Kulturkreis Issum war sich des Risikos bewusst, dieses Reiseziel zu wählen. Seit vielen Jahren organisiert er die Museumsfahrt, oft und gern nach Belgien oder in die Niederlande. Diesmal blieb er im Lande, und 19 Teilnehmer aus Issum, Sevelen, Geldern und Kamp-Lintfort folgten ihm.

Im Mittelpunkt stand das Von-der-Heydt-Museum. Die so sachkundige wie humorvolle Besucherführerin brachte den Teilnehmern ausgewählte Werke aus der eindrucksvollen Sammlung nahe. Diese beinhaltet Gemälde und Plastiken vom 19. Jahrhundert bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Vertreten sind große Namen wie Beckmann, Cezanne, Munch und van Gogh.

Im Anschluss blieb noch Zeit für die Sonderausstellung zu "Jankel Adler und die Avantgarde". Adler, ein Vertreter des späten Expressionismus, wurde nicht zuletzt auf Grund seiner polnisch-jüdischen Abstimmung von Nazis zum "entarteten" Künstler erklärt. Ihm blieb nur die Flucht nach England. Eine für viele in der Gruppe unvermutete Begegnung mit einem großen Künstler, der zu seinen Freunden und Bekannten unter anderen Marc Chagall, Otto Dix und Paul Klee zählte.

Am Nachmittag ging es hinaus ins Grüne. Der Bildhauer Tony Cragg erwarb 2006 einen verwilderten Park samt Villa in Wuppertal. Nach aufwändiger Neugestaltung, angelehnt an das Ideal des englischen Landschaftsgartens und der Land Art, ist der Skulpturenpark "Waldfrieden" heute ein Anziehungspunkt für viele Kunstinteressierte. Bei trockener Witterung konnte man Skulpturen zeitgenössischer Künstler wie Henry Moore, Markus Lüppertz, Thomas Schütte oder eben Tony Cragg für sich entdecken.

Nachdem der Busfahrer nach schwierigen Manövern die Serpentinen vom Berghang über der Wupper hinunter gemeistert hatte, kehrte die Gruppe hochzufrieden und neugierig auf die Fahrt 2019 wieder an den Niederrhein zurück.

(RP)
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