Natur erleben Hilfe für den (Oster-)Hasen

In der Natur hat der Straelener Michael Westerop Langohren fotografiert. Er sagt, was wir für ein glückliches Hasenleben tun können.

 Manchmal werden Hasen zu Boxern. Wenn es um eine Häsin geht, erwacht bei den Rammlern die Kämpfernatur, und es kommt zum Duell.

Manchmal werden Hasen zu Boxern. Wenn es um eine Häsin geht, erwacht bei den Rammlern die Kämpfernatur, und es kommt zum Duell.

Foto: Michael Westerop

Auf dem Weg zur Arbeit oder wenn er mit seiner Familie auf Fahrradtour ist, immer wieder scheint Meister Lampe dem Straelener Fotografen Michael Westerop vor die Linse zu laufen. „Der Hase zeigt sich zu der Zeit gerne“, sagt der Straelener Familienvater lachend. „Wenn die Hochzeit haben, rennen die Hasen oft gedankenlos über die Felder. Die sind mit dem Kopf woanders.“ Die Hasen sind auf Brautschau. „Wenn sich fünf oder sechs zusammentun, ist das ein toller Anblick“, schwärmt der Fotograf und zeigt so eine Versammlung, die er im Bild festgehalten hat. Dann kann es auch hoch hergehen.

Ein anderes Foto zeigt zwei Hasen im Stand, boxend. „Die Rammler streiten um die Häsinnen“, erklärt Westerop. Da kommt es auch zu Kämpfen. Jedes Jahr aufs Neue. Na ja, eher vier Mal im Jahr sei das so. Von Januar bis Oktober halten Hasen Hochzeit, vier Mal im Jahr können sie ein bis fünf Junge bekommen. Sie sind zwar standorttreu, aber nicht treu in Sachen Partnerschaft.

 Gerne mümmeln Hasen in Gruppen das saftige Gras.

Gerne mümmeln Hasen in Gruppen das saftige Gras.

Foto: Michael Westerop

„Ein Hase kann bis zu zwölfeinhalb Jahre alt werden“, sagt der Fotograf, der auch Jäger ist. Allerdings überleben in der Regel viele Feldhasen das erste Jahr nicht. Zum einen sind da die Krähen, die schon auf das erste Ohrenwackeln der kleinen Hasen warten und dann zugreifen. Dann ist da noch der Fuchs. „Aber das Allerschlimmste, das sind wir“, sagt Westerop.

 Fotograf Michael Westerop mit seiner Kamera.

Fotograf Michael Westerop mit seiner Kamera.

Foto: Michael Westerop

Mancher Feldhase kommt unter die Räder. Wortwörtlich. Wenn die Wiesen mit großen Maschinen von außen nach innen gemäht werden, ist das Todesurteil schon fast besiegelt. „Der Hase bleibt bis zum letzten Moment liegen. Die Mähmaschinen sind heute echt schnell.“ Eine Lösung wäre, dass von innen nach außen gemäht würde, damit die Tiere flüchten können. Auch Monokulturen machen das Hasenleben nicht leicht. „Der Feldhase mag Kräuter, Gräser, die Vielfalt. Gerade in der Zeit, wenn die Tiere säugen, suchen sie ausgewogene Ernährung. Da ist der Hase nicht anders als wir“, erklärt Westerop.

Was er auch nicht mag, sind nasse Felder. „Die schlimmsten Jahre sind die, in denen es viel Regen gibt“, sagt der Straelener. Bei nassen Feldern besteht die Gefahr, dass die Jungen unterkühlen. Übrigens kommt die Mutter nur zwei Mal am Tag zum Säugen, unter anderem in der Nacht. „Die Häsin hat die Jungen nicht verlassen“, sagt Westerop, auch wenn man die Kleinen lange ohne Betreuung sieht. Er bittet darum, die Hasenkinder in Ruhe zu lassen.

 Hase in freier Wildbahn rund um Straelen.

Hase in freier Wildbahn rund um Straelen.

Foto: Michael Westerop

Und noch etwas liegt ihm am Herzen. „Ich finde, der Hase braucht Hilfe!“ Wichtig wäre, ihm ein Stückchen Fläche zu geben, wo er sein kann. „Es mag viele Zutaten für ein glückliches Hasenleben geben“, beginnt er sein Plädoyer. Der Feldhase liebt die Randstreifen zwischen Feld und Wald und Wiesen, wo hohes Gras seinem Nachwuchs Deckung bietet und er Nahrung findet. Und wenn er optimale Bedingungen hat, dann kann er auch Hochzeit feiern.

Ob der Hase eigentlich Eier legt, das ist allerdings eine andere Geschichte, und die wird hier nicht behandelt.

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