Drei Mal stand er auf der Zeugenliste, drei Mal erschien er nicht vor Gericht, der Geschädigte im Prozess gegen einen 29-jährigen Angeklagten aus Guinea. Als Opfer hätte der 23-Jährige eigentlich vor Gericht den Vorfall schildern sollen, der ihn am 16. November vorigen Jahres in einer Flüchtlingsunterkunft in Straelen beinahe das Leben kostete. Als sein guter Freund und Landsmann, der heute 29-jährige Angeklagte, ihn im Schlaf überraschte und mit einem Messer immer wieder auf ihn einstach. Als seine Lunge lebensgefährlich verletzt wurde und er nur überlebte, weil sein Freund nach zahlreichen Stichen doch noch von ihm abließ, weil ein Spaziergänger ihn fortbrachte und weil die Ärzte im Krankenhaus sein Leben retteten.