Gelderland Mehr Geld fürs Personal

Gelderland · Einige Hoteliers im Gelderland passen die Zimmerpreise an, sollte die Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent sinken. Andere würden die Erleichterungen für Renovierungsarbeiten und für die Mitarbeiter nutzen.

In diesen Fällen ist die Mehrwertsteuer ermäßigt
Infos

In diesen Fällen ist die Mehrwertsteuer ermäßigt

Infos
Foto: AP

Die Mitarbeiter des Hotels Seepark Janssen in Geldern können sich freuen. Sollte die Bunderegierung in Berlin den Mehrwertsteuersatz für Beherbergungsbetrieb wirklich von 19 auf sieben Prozent senken, woran Hotel-Juniorchef Marc Janssen heute noch nicht glaubt, sollen vor allem seine Mitarbeiter davon profitieren.

"Das Geld aus der Steuersenkung möchte ich meinen Leuten zukommen lassen", berichtet Janssen. Dabei denkt er an Lohnerhöhungen und Mitarbeiterschulungen. Außerdem will er einen Teil des Geldes in die Renovierung der 64 Zimmer und in den Wellness-Bereich stecken.

Neuer Streit

Die Bundesregierung möchte ihr Versprechen an das Hotelgewerbe halten, die Mehrwertsteuer auf die Zimmerpreise von 19 auf sieben Prozent zu senken. Doch zwischenzeitlich ist ein neuer Streit entstanden.

Nun geht es um andere Dienstleistungen in den Beherbergungsbetrieben, etwa das Frühstück. Insgesamt möchte die neue Regierung, dass das einmal gegebene Versprechen nicht zu teuer wird.

Als einen Schritt in die richtige Richtung sieht Egbert Groterhorst, Ortsstellenvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Geldern, das Senken der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent. "Alleine die Diskussion, ob nun in einem Hotel auch das Frühstück mit sieben Prozent Mehrwertsteuer belegt wird, zeigt die Unsicherheit in der Branche", meint der Inhaber der Lindenstuben in Geldern.

Es sei doch auch nicht nachvollziehbar, dass Gäste, wenn sie in seinem Lokal essen, 19 Prozent Mehrwertsteuer bezahlen müssten. Liefert er Essen außer Haus, läge der Steuersatz wiederum nur bei sieben Prozent. Sind Teller und Besteck dabei, erhöht sich der Steuerbetrag sofort wieder auf 19 Prozent. Da sei es doch besser, konsequent alle Angebote des Hotel- und Gaststättengewerbes einheitlich mit sieben Prozent Mehrwertsteuer zu belegen.

Karl-Heinz Engels, Besitzer des Ratskellers in Geldern, wird das Geld, welches er durch die Steuersenkung spart, in eine bessere technische Ausstattung seiner elf Zimmer stecken. Er denkt dabei unter anderem an neue Fernsehgeräte und Internetanschlüsse.

Eine Drittelregelung, wie eine Umfrage der Dehoga ergeben hat (siehe Infokasten), strebt Angelika Hoffmann, Inhaberin des Straelener Hofs, an. "Sollte der Mehrwertsteuersatz gesenkt werden, investiere ich in die Hotelzimmer. Sie werden renoviert", berichtet die Geschäftsfrau aus der Blumenstadt. Außerdem kündigt sie an, die Preise für ihre 51 Zimmer zu senken und die Gehälter der Mitarbeiter zu erhöhen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort