Ehrenamts-Wechsel in Geldern 15 Jahre Blumen für St. Maria Magdalena

Geldern · Die Blumendekoration in der Gelderner Pfarrkirche wird von Ehrenamtlern organisiert. Marlies Kolb leitete die Truppe von Anfang an. Nun gibt sie ihr Amt aus Altersgründen ab. Andrea Kohlschmidt ist ihre Nachfolgerin.

 Marlies Kolb wurde von Pfarrer Arndt Thielen mit einem Blumenstrauß verabschiedet. Im Hintergrund sitzen die Blumendamen an der Kaffeetafel.

Marlies Kolb wurde von Pfarrer Arndt Thielen mit einem Blumenstrauß verabschiedet. Im Hintergrund sitzen die Blumendamen an der Kaffeetafel.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ein großer bunter Blumenstrauß – ein passendes Geschenk zum Abschied für Marlies Kolb. Seit 2004 war sie für die Blumenfrauen verantwortlich, die die Dekoration in der Kirche St. Maria Magdalena Geldern organisieren. Nun gibt sie ihr Ehrenamt ab. Pfarrer Arndt Thielen überreichte ihr dafür im Pfarrheim einen Strauß.

Zu Kaffee und Kuchen trafen sich die Blumendamen, Küster Adam Bauke und Pfarrer Arndt Thielen, um Marlis Kolb gebührend zu verabschieden. Und um ihre Nachfolgerin Andrea Kohlschmidt in ihrem neuen Amt zu begrüßen. „Wer dieses Amt übernimmt, ist unverzichtbar“, sagt Kolb. Damit möchte sie aber nicht sich selbst und ihre Arbeit in den vergangenen 15 Jahren loben, sondern den Einsatz ihrer Nachfolgerin. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei Andrea Kohlschmidt“, betont die 84-Jährige mit Nachdruck. Sie zeigt sich beeindruckt von der Eigeninitiative der neuen Vorsitzenden: „Wann hat man das heute noch, dass die Leute sich eigenständig melden, dass sie so ein Amt übernehmen wollen?“ Deswegen hat auch sie für ihre Nachfolgerin einen Blumenstrauß mitgebracht, um ihre Dankbarkeit auszudrücken. Andrea Kohlschmidt sagt: „Wir sind eine tolle Truppe.“

Diese Truppe hat sich seit 2004 um Marlies Kolb herum gebildet. „Als die Kirche nach zwei Jahren Arbeiten wieder eingeweiht wurde, da wurde ich gefragt, ob ich dafür die Blumendeko machen würde“, erzählt sie. Das Ergebnis überzeugte die Gemeinde, und deswegen wurde sie immer wieder gefragt, ob sie sich um die Blumen kümmern könne. Mit der Zeit kamen Helferinnen dazu. Inzwischen arbeiten die Blumen-Damen in fünf Teams aus je drei Frauen. Jeden Monat ist ein anderes Team dafür verantwortlich, die Blumen beim Floristen zu besorgen, in der Kirche aufzustellen und regelmäßig zu gießen. Die Teams haben dabei komplette Freiheit, was genau sie machen wollen. „Ich habe immer gesagt: Leute, nehmt Blumentöpfe. Dann müsst ihr nicht so oft dahin und nur zwei bis dreimal die Woche gießen“, erzählt Kolb. Als Vorsitzende hatte sie den Überblick über die Teams und leistete übergreifende Organisationsarbeit. Einmal im Jahr lud sie die Blumen-Damen außerdem zu einer großen Kaffeetafel ein, um sich für ihr Engagement zu bedanken.

„Das hat sie alles bei sich zu Hause gemacht“, sagt Pfarrer Thielen anerkennend. Doch mit 84 Jahren „reicht es“ jetzt, kommentiert Kolb ihren Abschied aus dem Ehrenamt. Zumal sie mittlerweile in Kevelaer wohnt und einen langen Anfahrtsweg hätte. Marlies Kolb war außerdem jahrelang im Kirchenchor aktiv und half 25 Jahre lang im christlichen Krankenhausdienst mit. „Manche der Blumen-Frauen konnte ich da werben“, erinnert sie sich. Und viele davon sind heute noch dabei.

Auch Andrea Kohlschmidt engagiert sich neben ihrem Blumendienst im Krankenhaus-Besuchsdienst. Sie hilft außerdem bei „Christkind aktiv“ und „Eine Million Lichter“ mit. Im Blumendienst übernimmt sie nun ihren ersten Ehrenamts-Vorsitz. Ihr großes Engagement hat einen ernsten Hintergrund. 2004 – genau in dem Jahr, in dem die Blumendamen ihre Arbeit aufnahmen – wurde sie auf dem Fahrrad von einem Lkw angefahren. „Damals hatte ich ganz viele Menschen, die mir geholfen haben. Ich habe mir da gesagt, wenn ich wieder fitter bin, will ich etwas zurückgeben.“ Beim Blumendienst macht die 51-Jährige jetzt im sechsten Jahr mit, „weil ich zu Hause gerne dekoriere und früher auch im Blumenladen gearbeitet habe“. Neben dem Vorsitz wird sie weiterhin mithelfen, die Kirche schön zu machen. Ihr Team ist im November dran. „Das ist ein ganz ruhiger Monat, auch wegen Allerheiligen. Vor Weihnachten fährt man das immer etwas runter, damit man dann im Advent richtig schön dekorieren kann“, erklärt sie.

Somit hat sie auch mehr Zeit für ihre neuen Aufgaben. Zum Ende des Jahres muss sie den Plan für das kommende Jahr erstellen, damit die Teams wissen, wer in welchem Monat dran ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort