Lost Places am Niederrhein Die morbide Schönheit von Ruinen

Gelderland · Zerbrochene Fensterscheiben, kaputte Decken, aufgeplatzte Polster: Markus Zabel hat am Niederrhein verlassene Orte besucht und den Charme ihres Verfalls eingefangen.

 Michael Zabel (geb. Schmidt) hat verlassene Orte am Niederrhein aufgesucht, um deren Verfall zu dokumentieren, darunter auch das Kino der früheren Nato-Kaserne in Grefrath.

Michael Zabel (geb. Schmidt) hat verlassene Orte am Niederrhein aufgesucht, um deren Verfall zu dokumentieren, darunter auch das Kino der früheren Nato-Kaserne in Grefrath.

Foto: Markus Schmidt. Verlassene Orte Niederrhein. Sutton Verlag/Michael Schmidt. Verlassene Orte Niederrhein. Sutton Verlag

„Lost“ ist das Jugendwort des Jahres 2020 und beschreibt eine Person, die ahnungslos oder verloren ist. Lost sind auch die Orte, die es Markus Zabel, geborener Schmidt, angetan haben. Vergessen. Sich selbst überlassen. Lost Places. Zabel ist Fotograf mit einer Vorliebe fürs Morbide. Schon als Kind hielt er sich gerne an Orten auf, vor denen ihn seine Eltern gewarnt haben, weil sie gefährlich oder unheimlich sind. Zabel stammt aus Thüringen, wo es ein altes Glaswerk gab, in dem schon sein Opa gearbeitet hat, das aber irgendwann stillgelegt wurde. Es war verboten, das Gelände zu betreten und gleichzeitig strahlte es eine unglaubliche Anziehungskraft auf ihn aus. 2017 veröffentlichte Zabel seinen ersten Fotoband über verlassene Orte in Thüringen. Ende vergangenen Jahres erschien sein Buch über den Niederrhein.