Margret Vosseler-Deppe verabschiedet sich aus dem Landtag Endlich Zeit für die 13 Enkelkinder

Issum · Ab Mai wird alles anders für Margret Voßeler-Deppe: Nach zwölf Jahren als Landtagsabgeordnete tritt die Issumerin nicht mehr an. In der CDU möchte sie aktiv bleiben.

 Für Margret Voßeler-Deppe geht die Zeit im Landtag zu Ende.   RP-Foto: mk

Für Margret Voßeler-Deppe geht die Zeit im Landtag zu Ende. RP-Foto: mk

Foto: Monika Kriegel/Kriegel

Das Ende der Politikkarriere von Margret Voßeler-Deppe ist greifbar nahe wie absehbar: „Ich trete im Mai 2022 nicht erneut um ein Mandat im Landtag von Nordrhein-Westfalen an“, entschied die Politikerin bereits im alten Jahr.

„Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust: das der Politikerin und als Familienmensch“, beschreibt die Issumerin. „Ab 2022 nach der Wahl beginnt die Zeit für meine Familie. Der Partei will ich aber nicht abrupt den Rücken kehren: Ich bleibe Beisitzerin der CDU im Kreis Kleve. So, jetzt Ruhestand und nichts mehr mit Politik? Das ist nicht mein Ding, dazu bin ich zu sehr Vollblutpolitikerin wie auch mein Mann Rainer, Landtagsabgeordneter für den Rheinisch-Bergischen Kreis. Dazu habe ich so lange für die Anliegen, meine Heimatregion zu stärken, gekämpft.“ Sie zog seit 2010 in drei Perioden je über Direktmandate ins NRW-Landesparlament ein. Ihre politischen Schwerpunkte brachte sie in diversen Ausschüssen ein: Familie, Kinder Jugend, Integration, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Die Christdemokratin will weiterhin die Leader-Kampagne begleiten. Sie nimmt sich vor, öfter mal beim Kneipp-Verein vorbeischauen. „Der macht viele Angebote für Menschen, die aktiv und fit bleiben wollen“, findet Voßeler-Deppe.

Einen gewissen langen Atem, Kondition, braucht sie auch, wenn sie ihre persönlichen Pläne umsetzen möchte. „Ich freue mich auf die neue Phase. So bin ich nicht mehr fremdbestimmt durch die vielen Termine. Habe ich heute mal einen halben Tag frei, so plagt gleich mich das Gewissen nach dem Motto: Verpasse ich nicht doch etwas?“ beschreibt die 64-Jährige Hauswirtschaftsmeisterin.

Endlich habe sie ausgiebig Zeit für ihre Enkelkinder – 13 an der Zahl im Alter von einem bis zehn Jahre. Zur Großfamilie Voßeler-Deppe wurde es durch die zweite Eheschließung im Oktober 2019. Rainer Deppe, ebenfalls Witwer, brachte vier Kinder in die Familie ein. „So eine hilfreiche Oma, in dem Sinne wie man es sich vorstellt, dass sie immer mal einspringt, wenn die Eltern mal was vorhaben, das konnte ich ja nie sein. Es ist jetzt an der Zeit, dass meine Enkelkinder mir Samstagsmorgens zum Frühstück alles auf den Kopf stellen.“ Sie möchte für ihre Enkelschar präsent sein, die Generationen-Familie im klassischen Sinne zusammenhalten. Und noch eins ist ihr wichtig: „Schöne Erinnerungen schaffen für meine Enkel“.

Mit Ehemann Rainer teilt die Issumerin die Liebe zu Frankreich und fürs Reisen generell. „Ganz bestimmt werden wir die Freunde aus der jahrelangen Partnerschaft mit Courdemanche häufiger sehen. Das ist mit 700 Kilometern mal nicht so um die Ecke, wenn wir uns treffen wollen“, skizziert die Politikerin die Reisewünsche. Im Tagesablauf erfordere die Entfernung zu beiden Heimatorten des Ehepaares schon mal genauer Absprache. „Ich bin ja in Issum geboren, lebe und wohne hier. Meine Tochter Birte wohnt nicht auf dem Hof. Also schaue auch immer nach dem Rechten in den Ställen, wie ich es gewohnt bin. Mein Mann hat noch seine Verpflichtungen im Bergischen Land. Da werde ich ihn häufiger begleiten können. Es bleibt aber noch genügend gemeinsame Freizeit: Wir haben uns geeinigt, dass wir künftig gemeinsam am Niederrhein Radfahren wollen und im Bergischen Land wandern.“

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