Geldern Lüllinger wollen Kreisverkehr

Geldern · Von der geplanten Erweiterung von Landgard befürchten die 800 Einwohner von Lüllingen mehr Verkehr. Die Gemeinde braucht entweder eine bessere Ampelanlage oder einen Kreisverkehr, so eine Bürgerinitiative.

Lüllingen Stolz und dankbar sind die Lüllinger, dass sie ein Unternehmen wie „Landgard“ in ihren Mauern haben. Zugleich macht ihnen die Vermarktungsorganisation für Gartenbauprodukte aber auch Sorgen. Von der geplanten Erweiterung befürchten die 800 Einwohner mehr Verkehr. „Die Belastung wird dreimal so hoch“, hörte Bürgermeister Ulrich Janssen bei seinem Besuch. „Wir brauchen entweder eine bessere Ampelanlage oder einen Kreisverkehr für die Kreuzung Genieler/Twistedener Straße (K 17) und An de Klus (L 361)“, forderten rund 50 Bürger und, später am Abend, auch die Vereinsvertreter.

Janssen riet zu Gelassenheit. „Noch wäre Platz für einen Kreisverkehr da“, sagte er. Doch es gebe noch zu viele offene Fragen, um jetzt schon eine Lösung für das zu erwartende erhöhte Lastwagenaufkommen festzulegen. Es hänge vom „Landgard“-Betriebskonzept und der Organisation der dortigen internen Abläufe ab, ob nicht gegebenenfalls Umleitungen vorgenommen und die Lkw vor der Ortslage abgefangen werden könnten. Diese und andere Frage würden in einem Gutachten geklärt, das abgewartet werden müsse.

Zunehmend belastet fühlen die Lüllinger sich auch durch Autofahrer auf dem Weg zum Plantaria und zum Irrland in Twisteden sowie zum Flughafen Weeze. Sie sähen es lieber, könnte dieser Verkehr über Kleinkevelaer geleitet werden. Von gelben statt der bisherigen grünen Ortsschilder erwarten sie sich Tempo 50 in der gesamten Ortslage.

Auf die Fortführung des Radwegs in Richtung Kleinkevelaer pochen die Lüllinger ebenfalls. Dass dieses Projekt in der Planung des Kreises ganz oben steht, wissen sie. Nun warten sie darauf, dass Geld fließt. „Am besten den Radweg 2009, und dann gleichzeitig den Dorfplatz neu gestalten“, bekamen die Rathausvertreter zu hören. „Das grundsätzliche planerische Konzept für den Dorfplatz steht“, entgegnete Erste Beigeordnete Petra Berges und bezog sich damit auf den Entwurf von Heimatverein und Landgard. Ein „Sponsor Landgard“ vereinfache die Sache, mit dem Amt für Agrarordnung seien Gespräche geführt worden.

Was die Lüllinger an Verkehr zu viel haben, ist ihnen an Baugrundstücken zu wenig. Junge Leute würden schon nach Twisteden abwandern müssen, kritisierten sie in der Runde. Um immer vier bis sechs Baustellen vorzuhalten, müsse das Baugebiet Kerstenweg erweitert werden. Das halte Familien im Dorf und sichere nicht zuletzt den Nachwuchs für die Vereine, deren Arbeit der Bürgermeister in höchsten Tönen lobte.

(RP)
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