Wachtendonk Löcher, Risse, Flickwerk: Radweg ist in desolatem Zustand

Wachtendonk · Wer auf dem dem Radweg an der Straelener Straße fährt, wird kräftig durchgeschüttelt. Der Landschaftsverband lässt aber Hoffnung aufkommen.

 Walburga Lemke und Peter Luyven ärgern sich über den schlechten Zustand des Radweges.

Walburga Lemke und Peter Luyven ärgern sich über den schlechten Zustand des Radweges.

Foto: W.Kaiser

"Ich hatte in Kempen Erdbeeren gekauft. Als ich mit dem Fahrrad daheim ankam, waren sie püriert", berichtet Walburga Lemke und blickt auf den Verursacher zu ihren Füßen. Es handelt sich um den Radweg an der Straelener Straße. Ganz genau gesagt um das Teilstück von der Umgehungsstraße in Kempen bis hin zur Schloot. Statt einer glatten Asphaltdecke erwarten den Radler Schlaglöcher, abgesenkte Partien, herausgebrochene Randstücke und Risse, in denen das Grün wächst. Einige Stellen sind mit Asphalt geflickt und bilden mehr oder weniger große Hubbel.

"Mein Enkelkind, das ich im Fahrradsitz dabei hatte, wurde dermaßen durchgerüttelt, das war schon nicht mehr schön", sagt Peter Luyven, der als Wachtendonker eigentlich gerne mit dem Rad nach Kempen fährt. Der Radweg an der Straelener Straße ist die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Kommunen. Viele Pendler, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, nutzen ihn. Das gilt auch für Schüler, etliche Wachtendonker besuchen nämlich Kempener Schulen. Die Strecke ist sogar mit einem Hinweisschild mit rotem Pfeil und Fahrrad als Alltagsroute gekennzeichnet.

Dazu gesellten sich vor einiger Zeit weitere Schilder, die die Radfahrer aber weniger erfreuen. Es sind Tafeln mit dem Hinweis "Radwegschäden". Die Problematik des Radwegezustandes ist bekannt. "Der Radweg war schon 1995, als ich bei der Stadt Kempen angefangen habe, in einem recht bescheidenen Zustand", erinnert sich Heinz Puster vom Umweltreferat der Stadt Kempen, zu dem auch die Radverkehrskoordination gehört. Immer wieder laufen Beschwerden auf, in denen Bürger über die Zustände klagen und sich erkundigen, wann mit Abhilfe zu rechnen ist.

Aber die Stadt Kempen ist in diesem Falle machtlos, denn der Radweg wird von der Behörde Straßen NRW betreut. Die ist für Landes- und Bundesstraßen sowie die begleitenden Anlagen zuständig, zu denen die Radwege gehören. "Eigentlich sollte der Radweg an der Straelener Straße schon in diesem Jahr erneuert werden, aber die Kerkener Straße ist uns dazwischen gekommen", informiert Gregor Hürter von Straßen NRW. Eine Fahrbahn- und Radwegsanierung an der Kerkener Straße bringt eine Vollsperrung der L362 mit sich. Als Umleitungsstrecke dient die Straelener Straße. Würde der Radweg dort gemacht, gäbe es Beeinträchtigungen auf der Fahrbahn. "Daher haben wir die Radwegsanierung zurückgestellt. Wir werden dort im nächsten Jahr starten, das ist sicher. Der Radweg steht auf unserer Prioritätenliste ganz oben", sagt Hürter.

(RP)
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