Kerken Lkw-Lärm in Nieukerk nervt

Kerken · Anwohner der Kölner Straße in Nieukerk kritisieren die Beschilderung einer Umleitungsstrecke. Bürgermeister Dirk Möcking sieht hingegen derzeit keinen Handlungsbedarf. Die Situation soll bleiben, wie sie ist.

 Vor allem in der Dunkelheit verirren sich die Lkw bis zur Baustelle an der Kölner Straße.

Vor allem in der Dunkelheit verirren sich die Lkw bis zur Baustelle an der Kölner Straße.

Foto: privat

Es gibt nichts schlimmeres, als seelenruhig in seinem Bett zu schlafen, um plötzlich von einem ohrenbetäubendem Lärm geweckt zu werden. So geht es derzeit Anwohnern an der Kölner Straße in Nieukerk kurz vor der Baustelle in Richtung Schwanenmarkt (siehe "info), wenn dort schwere Lastkraftwagen rangieren, weil sie nicht weiter kommen.

Einer dieser Anwohner ist Hans-Josef Büschkes. Er beobachtet die Situation seit geraumer Zeit und hat dabei einige interessante Feststellungen gemacht: "Es kommt täglich zu Problemen mit Lkw. Die Beschilderung für das Umleiten des schweren Verkehrs ist für die Fahrer so unübersichtlich, wenn nicht sogar fehlerhaft, dass sie beinahe zwangsläufig in der Baustelle landen", ist der Anwohner überzeugt. Die Folge seien riskante und aufwendige Wendemanöver auf der Trasse Kölner Straße-Schulstraße-Petersweg.

Hans-Josef Büschkes hat sich auch einmal mehrere schwere Fahrzeuge notiert, die sich in kurzer Zeit der Kölner Straße verirrt haben: 6 Uhr Sattelschlepper, 6.50 Uhr 40-Tonner mit Hänger, 7.10 Uhr 7,5-Tonnen-Lkw.

Dabei zeigt Büschkes sogar Verständnis für die LkW-Fahrer und schildert ihre Situation anhand der Strecke aus der Sicht eines Lkw-Fahrers, der von der B 9 kommt: Er befindet sich zwischen Lidl und Hasselsweg. Er sieht hinter dem Vorfahrtsschild ein Umleitungsschild, kommt näher und erkennt, dass unter dem Umleitungschild ein kleines, weißes Schild angebracht ist. Lesen kann er dieses Schild nicht, da es teilweise von dem Pfahl des Umleitungsschildes verdeckt wird. Der Lkw-Fahrer fährt weiter und stellt fest, dass er nicht rechts abbiegen darf.

Er fährt weiter und kommt dann hinter dem Bahnübergang an ein Schild, das nur Anliegern erlaubt, bis zur Baustelle zu fahren. Er hat nur die Möglichkeit, auf der Kreuzung Kölner Straße / Schulstraße /Petersweg zu wenden. "Und bei dieser Beschilderung sieht Bürgermeister Möcking keinen Handlungsbedarf", schimpft Hans-Josef Büschkes.

So ist das auch, denn Bürgermeister Dirk Möcking vertritt die Auffassung, dass ein Gebotsschild den Lastwagenfahrer erst einmal auf die Umleitung hinweist. "Dann kommt ein Verbotsschild in Höhe des Bahnübergangs am Slousenweg", schildert der Bürgermeister die derzeitige Verkehrssituation. Das Hinweisschild "Durchfahrt verboten" sei deutlich zu erkennen. Fährt der Lkw-Fahrer einfach weiter, habe er dann bereits das zweite Verkehrsdelikt begangen. Aber auch dann könne er immer noch über die Schulstraße ausweichen. "Unsere Mitarbeiter aus dem Ordnungsamt waren mehrfach vor Ort, wir haben die Lage im Griff", ist der Bürgermeister überzeugt. Was die Anwohner wohl anders sehen.

(RP/rl)
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