Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben
EILMELDUNG
Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben

Leiharbeiter-Unterkünfte in Geldern Moderner Menschenhandel

Geldern · Probleme mit „Schrottimmobilien“, in denen osteuropäische Leiharbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen leben, haben die Kommunen im Kreis Kleve schon länger auf dem Schirm. Durch die Corona-Krise und den Tönnies-Skandal rückt das Thema nun verstärkt in den Fokus.

 Eine der Unterkünfte der Leiharbeiter in Hartefeld.

Eine der Unterkünfte der Leiharbeiter in Hartefeld.

Foto: Norbert Prümen

Denn auch dort machen diese Immobilien für Leiharbeiter immense Probleme: Eine Sammelunterkunft in Kapellen und zwei in Hartefeld. Eine direkte Anwohnerin einer der Unterkünfte in Hartefeld erzählt unserer Redaktion von mindestens 40 Menschen, die dort in dem Einfamilienhaus untergebracht sind. Osteuropäer aus Rumänien und Bulgarien. Mit mangelhaften bis nicht existenten Deutschkenntnissen. Arbeitstätig sind die Leiharbeiter in den Niederlanden. Die Mehrheit von ihnen wenig überraschend auch dort in der Fleischindustrie. Früh morgens gegen 5 Uhr werden sie mit Transportern in ihren Sammelunterkünften abgeholt und über die Grenze zum Arbeitsplatz gebracht. Abends geht es dann zurück in die spartanisch eingerichteten, teilweise vermüllten und schimmeligen Unterkünfte. Und das für einen verschwindend geringen Lohn, von dem die Hintermänner auch noch Geld für Transport und Unterkunft einbehalten. Von circa 360 Euro Monatsmiete ist die Rede. Wohlgemerkt von jedem der 40 Bewohner solch einer Problemimmobilie.