Geldern Lehrer: "Janssen fordert Schulschließung heraus"

Geldern · In einem offenen Brief fordert die Lehrergewerkschaft GEW, vertreten durch ihren Kreis-Vorsitzenden Walter Seefluth, Bürgermeister Ulrich Janssen (CDU) zu einer öffentlichen Diskussion über die Thema Schullandschaft auf. "Braucht die Schullandschaft in Geldern Veränderung?" könne das Thema lauten, schlägt der Gewerkschafter vor.

Offener Brief der Lehrergewerkschaft GEW
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Hintergrund für den offenen Brief an den Bürgermeister ist dessen Interview zum Thema Sekunsarschule in der RP. Seefluth kritisert einige Aussagen von Janssen scharf.

"Nur ein zehntel Wahrheit"

Dass zur Errichtung der Sekundarschule zwei Schulen geschlossen werden müssten, wie Janssen es dargestellt hatte, sei "nur ein zehntel Wahrheit", schreibt Seefluth. Vielmehr werde die neue Schulform durch den Zusammenschluss von Haupt- und Realschule zum Ersatz, die Bildungsgänge blieben erhalten und würden "sogar noch um eine gymnasiale Variante bereichert", so Seefluth.

Mit seiner Haltung, dass Sekundarschüler aus Geldern mit dem Bus in andere Kommunen fahren können, fordere Janssen "die Schließung von Gelderner Schulen, besonders betroffen ist die Anne-Frank-Schule, geradezu heraus". Die GEW bemängelt, dass Geldern noch kein vollständiges Schulangebot habe. Es fehle ein integratives System, wie es eine Gesamt- oder Sekundarschule darstellt.

"Straelen-Wachtendonk und Kerken-Rheurdt-Issum haben ihre Vorstellungen auf Elternversammlungen dargestellt. Von Geldern ist nichts zu hören", wirft Seefluth Janssen mit Blick auf die Sekundarschule vor.

Für Irritationen sorgt übrigens auch eine Umfrage, die Bürgermeister Janssen auf seinem Facebook-Account ins Internet gestellt hat. Dort fragt er, ob in Geldern zwei oder drei Schulen zugunsten der Errichtung einer Sekundarschule geschlossen werden sollen. "Das finde ich schon verwunderlich", sagt Hans Stevens von der SPD. "Öffentlich will er keine Befragung machen, aber unter seinen Freunden bei Facebook startet er eine Umfrage."

Bislang haben knapp 200 Internet-Nutzer ihre Stimme abgegeben. Zumindest unter ihnen ist das Ergebnis recht deutlich: Mehr als 150 haben "Nein" angeklickt.

(RP/jul)
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