Gelderland Lax: "Unsere Milchkühe werden nicht gedopt"

Gelderland · Vorsitzender der Kreisbauernschaft Geldern reagiert auf Fernsehbericht. Ärger über Pauschal-Kritik.

Unter der Überschrift "Kuh-Doping - Umstrittenes Kexxtone für Kühe" hat der WDR am vergangenen Freitag über ein neues Tierarzneimittel berichtet, das dem Auftreten von Ketose, einer Stoffwechselstörung bei Milchkühen, vorbeugen soll. "Unsere Milchkühe werden nicht gedopt", erklärt dazu Heinz Lax, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Geldern. "Kühe erbringen ihre Leistung nur aufgrund einer intensiven Tierbetreuung, moderner und großzügiger Stallsysteme und einer hochwertigen Fütterung." Irgendwelcher "Mittelchen" bedürfe es dazu nicht, so Lax weiter.

Dem Ketose-Risiko in Herden tragen nach seiner Darstellung die Betriebe in erster Linie durch eine Überprüfung der Stallumfeld- und Fütterungsbedingungen Rechnung. Bei Einzeltieren, die ein erhöhtes Ketose-Risiko haben, sei der Einsatz des im Bericht beschriebenen Tierarzneimittels nur nach eindeutiger Indikation durch den Tierarzt erlaubt. In klinischen Studien vor der Zulassung des Arzneimittels wurden laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit keine relevanten Unterschiede in der Milchleistung zwischen behandelten und unbehandelten Tieren festgestellt. "Der Vorwurf des Kuh-Dopings ist unbegründet", erklärt Lax.

Den WDR-Kommentar, aus idyllischen Kuhställen seien Milchfabriken geworden, weist Lax zurück. "Mit durchschnittlich 106 Milchkühen je Halter sind die Betriebe im Kreis Kleve weit weg von industriellen Größenordnungen, wie sie derzeit etwa in China entstehen", empört sich der Kreisvorsitzende. Nicht nur in NRW haben zudem die Milcherzeuger in den vergangenen Jahren viel Geld in die Hand genommen, um durch den Um- und Neubau von Ställen ihre Tierhaltung noch artgerechter zu gestalten. "Über pauschale Kritik wie die im WDR-Beitrag sind unsere Bauern zu Recht verärgert", berichtet Lax.

(RP)
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