Kampagne der Landwirtschaft Lehrreiches und Leckeres in offenen Höfen

Straelen · Landwirte aus Straelen und Umgebung gewährten einen Blick hinter die Kulissen. Themen: ökologischer Anbau und Mechanisierung.

 Johannes Hillebrands erklärt die Funktion der Nützlinge.

Johannes Hillebrands erklärt die Funktion der Nützlinge.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Die Landwirtschaft am Niederrhein arbeitet nicht mehr mit so Chemiekeulen wie früher, es geht auch ökologisch“, erklärte Carmen Filla vom Gartenbaubetrieb Filla in Straelen-Boekholt. Bei der Aktion „Tag der offenen Höfe“ der Edeka Rhein-Ruhr öffneten am Sonntag mehrere landwirtschaftliche Zulieferbetriebe in der Region um Straelen ihre Pforten und gewährten einen Blick hinter die Kulissen. Die großen Themen waren ökologischer Anbau und Mechanisierung in der Landwirtschaft.

Auf dem Hof von Christian und Carmen Filla werden Topfpflanzen, insbesondere Primeln und im Sommer auch Mini-Gurken, auf einer Gesamtfläche von insgesamt 1,6 Hektar angebaut. Mit einem künstlichen Ebbe- und Flut-System in den Gewächshäusern könne man die Bewässerung ideal auf die Bedürfnisse der Pflanzen einstellen. Alleine die Mini-Gurken können auf 5000 Quadratmetern an einem trockenen Tag bis zu 5000 Liter Wasser verbrauchen. Pestizide kommen beim Anbau nicht zum Einsatz, lediglich einiger Nützlinge wird sich bedient. Während der ausführlichen Führungen über das Gelände konnten die Besucher neben den Gewächshäusern auch einen Schaugarten besichtigen, der normalerweise nur für Großhändler zugängig ist.

Auch Joachim Raedt vom Raedtshof stand Besuchern erklärend zur Seite. „Früher waren wir ein klassischer landwirtschaftlicher Betrieb, 1994 haben wir uns dann auf Gemüseanbau spezialisiert“, sagte Raedt. Mittlerweile sei man bei einer Anbaufläche von 110 Hektar angekommen, um die sich zehn Mitarbeiter kümmern. Auf den Feldern werden Feld- und Babysalat, aber auch Spinat oder Grünkohl angebaut. Die Aussaat konnten sich Zuschauer bei einer der zahlreichen „Feldvorführungen“ anschauen.

Auch die Maschinen, die bei der Ernte behilflich sind, konnten sich Gäste in aller Ruhe erklären lassen. So zum Beispiel einen Unkrautverbrenner, der den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln drastisch reduziert. Mit diesem Mix aus biologischem und konventionellem Anbau sieht sich der Hof „für die Zukunft gerüstet“, erklärte Joachim Raedt.

Interessierte Besucher konnten während dieser Veranstaltung auch zwei der ersten Süßkartoffelproduzenten am Niederrhein besichtigen. Der Betrieb von Johannes Hillebrands und Marcus Teeuwen in Auwel-Holt ist in Sachen Ökologie ganz vorne mit dabei.

Neben einer ökologischen und vollends mechanisierten Düngung werden die Gewächshäuser außerdem kohlendioxid-neutral mit Holzhackschnitzeln beheizt. Neben Rundgängen und einer großen Maschinenausstellung konnten sich Zuschauer im Scheunenkino außerdem den Produktionsablauf im Betrieb, in dem auch Kohlrabi und Mini-Gurken angebaut werden, von der Aussaat bis zur Auslieferung anschauen.

„Wenn die Türen zu sind, kriegt der Verbraucher ja nichts mit. Jetzt aber sieht er auch, wie viel Arbeit in so einem Produkt steckt“, erklärte Johannes Hillebrands.

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