Am 27.11. stehen sie im Kreis Kleve zur Wahl Landratskandidaten stellen sich Fragen zum Umweltschutz

Sevelen · Im Bürgerhaus Sevelen ging es bei einer Diskussionsrunde unter anderem darum, was in Zukunft zur Wasserspeicherung getan werden kann und welche Priorität der Umweltschutz haben soll.

 Andreas Gebbing (3. v. r.) leitete die Diskussionsrunde mit den vier eingeladenen Landratskandidaten in Sevelen. Auch Bürger stellten Fragen.

Andreas Gebbing (3. v. r.) leitete die Diskussionsrunde mit den vier eingeladenen Landratskandidaten in Sevelen. Auch Bürger stellten Fragen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Noch knapp zwei Wochen bis zur Landratswahl. Diesmal stellten sich vier der sechs Kandidaten Fragen zum Thema Natur- und Umweltschutz. Eingeladen hatten der Nabu-Kreisverband Kleve, die Nabu-Naturschutzstation Niederrhein gemeinsam mit Fridays for Future Kleve und der Bund-Kreisgruppe Kleve. „Wir haben uns entschieden, diese vier einzuladen“, sagte Monika Hertel, Vorsitzende des Nabu-Kreisverbands Kleve und meinte damit: Christoph Gerwers, Kandidat der CDU, Stefan Welberts, Kandidat der SPD und Grünen, Ralf Klapdor, Kandidat der FDP, und Guido Winkmann, Kandidat der Freien Wähler. Antreten werden am 27. November außerdem Heinz Ferdinand Straeten als Kandidat der AfD und Jale Solan „Delilah“.

Die alles entscheidende Frage fiel gegen Ende des Abends und kam von Volker Große aus dem Publikum im Sevelener Bürgerhaus. Umwelt- und Naturschutz, „ist das prioritär oder nicht?“, wollte er nach fast anderthalb Stunden Diskussionsrunde von den vier Landratskandidaten wissen. „Es ist zu viel Ausweichen“, so seine Meinung, für die er Applaus von den Zuhörern erhielt.

„Ich möchte das Thema seriös angehen“, sagte Welberts. Das bedeute, er könne jetzt nicht einfach sagen, dass man dafür zehn oder 16 neue Stellen schaffe. Aber werde er zum Landrat gewählt, habe er acht Jahre Amtszeit und könne ganz viel bewegen, so sein Versprechen. Winkmann brachte seine Idee der „zusammengeschobenen Schreibtische“ ein. Zu seinen Wahlversprechen gehört die Idee, ein neues Amt zu schaffen, in dem Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft gebündelt werden. Gerwers gibt zu bedenken, dass jede neu zu schaffende Stelle Geld kostet. Das sagte er im Zusammenhang, wie und ob mehr kontrolliert werden muss, zum Beispiel bei illegaler Wasserentnahme oder wenn Hunde frei in Naturschutzgebieten herumlaufen und brütende Vögel dabei möglicherweise aufscheuchen. Klapdor sieht bei solchen Kontrollaufgaben eher die Kommunen als den Kreis in der Pflicht. Gerwers bringt an dieser Stelle die Idee von Rangern ein, wie es sie im Kreis Wesel gibt.

Ein weiterer großer Themenkomplex war der Umgang mit Dürre und Überschwemmungen. Hanneke Hellmann aus dem Publikum ermutigte, einen Blick in ihre Heimat, die Niederlande, zu werfen, was zum Beispiel Schleusen angeht. Claudia Blauert aus Kevelaer erinnerte an Dinge, die alt bewährt sind, die man aber wieder zurückholen müsste: die Moore als Wasserspeicher, die man am Niederrhein aber zur Wassergewinnung trocken gelegt habe. Es brauche auf jeden Fall ein Wassermanagement, sagte Klapdor, und einen Masterplan. Wasserpolitik sei alles andere als eine dröge Sache, „das wird knallharte Politik der nächsten Jahre sein“, so Moderator Andreas Gebbing.

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