Geldern Krimi-Dinner: Ein Mord und 55 Detektive

Geldern · Die Bühne war mit Bedacht gewählt und passte wunderbar. In der Gelderner Gaststätte Manten hatte die Volkshochschule Gelderland zum "Crimediner" geladen.

Als die Titelmelodie zu Agatha Christies "Miss Marple" erklang, schien jeder darauf zu warten, dass Margaret Rutherford den Saal betrat. Statt ihrer nahm der englische Schauspieler Andrew Charlwood vor dem Publikum Platz und las den Kurzkrimi "Es war Mord, my Lord".

Während seiner Lesung war Charlwood stets um eine klare Aussprache bemüht, um die Verständlichkeit des englischen Stücks zu gewährleisten. Dabei aber vergaß er nicht, mit Gestik und Mimik und der einen oder anderen kleinen, fast kabarettistischen Einlage die 55 Zuhörer bestens zu unterhalten. Diese waren keineswegs nur passiv anwesend, sondern wurden immer wieder zum Mitmachen aufgefordert. Englische Pronomen benennen, falsche Verbformen finden, Wortpaare bilden — "wir machen Infotainment", sagte Peter Botschen, Studienleiter der VHS und Organisator des Krimi-Dinners. "Die Leute sollen Englisch lernen und dabei Spaß haben."

Für das Publikum war es offensichtlich ein "mordsmäßiges" Vergnügen, auch dank Charlwoods schauspielerischer Leistung, wenn dieser mit dem Text in der Hand durch die Reihen wandelte oder bei einer Aufgabenstellung frech fragte: "Sind Sie noch alle wach?" Da es sich um ein Krimi-Dinner handelte, gab es ein dazu passendes ein Drei-Gänge-Menü — als Set diente eine Vokabelliste. Zudem bekam jeder Gast als Überraschung eine CD mit dem Krimistück als Hörspiel von Andrew Charlwood.

(RP)
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