Krematorien am Niederrhein überlastet „Für die Angehörigen ist es dramatisch“

Niederrhein · In den vergangenen Monaten ist es in den Krematorien in der Region zu Verzögerungen gekommen. Das führte zu langen Wartezeiten. In einem konkreten Fall aus Geldern vergehen zwischen Tod und geplanter Beisetzung 38 Tage.

 Lara Michalski ist Auszubildende bei Bestattungen Spolders und Keunecke in Geldern. Die Anfragen nach Feuerbestattungen hätten sich bei dem Unternehmen in den vergangenen Jahren extrem erhöht.

Lara Michalski ist Auszubildende bei Bestattungen Spolders und Keunecke in Geldern. Die Anfragen nach Feuerbestattungen hätten sich bei dem Unternehmen in den vergangenen Jahren extrem erhöht.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Am 3. Januar ist Petra Wieses* Großmutter verstorben. Ihr letzter Wunsch war es, eingeäschert zu werden. Normalerweise eine Sache von vielleicht fünf bis zehn Werktagen, heißt es beim Bestatterverband NRW. In diesem Fall zog sich die Kremierung allerdings in die Länge. „Die Krematorien kommen nicht mit ihren Aufträgen nach, und die Särge stapeln sich. Kein Einzelfall“, meint Wiese. Die Nichte einer Freundin sei vor Weihnachten gestorben. Auch ihre Asche sei erst Wochen später beigesetzt worden. „Der Vater hatte Albträume deswegen“, erzählt Wiese. Bei ihr sei ebenfalls das Kopfkino angegangen. „Ich finde den Gedanken furchtbar, dass ihr Körper so lange irgendwo liegen muss, und man nicht weiß, was mit ihr passiert“, sagt sie.