Müllwirtschaft im Gelderland Verantwortung für 170.000 Tonnen Abfall

Pont · Aus den Augen, aus dem Sinn – dieses Credo verfolgen wohl die meisten Menschen, wenn es um die Abfallentsorgung geht. Doch wer kümmert sich eigentlich um den Müll, nachdem er in der Tonne verschwunden ist, und was passiert damit? Ein Besuch bei der Kreis Kleve Abfallwirtschaft in Pont.

 Franziska Zellner, Rolf Janssen und Frank Heymen von der KKA stehen bei den Altpapierlieferungen vor einem Problem: Plastik und Papier sind oft gemischt.

Franziska Zellner, Rolf Janssen und Frank Heymen von der KKA stehen bei den Altpapierlieferungen vor einem Problem: Plastik und Papier sind oft gemischt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Grüne Grashalme wippen im Wind, Bäume strecken ihre Äste in Richtung Himmel und ein langer Drahtzaun mit schiefen Holzpfählen schlängelt sich die Steigung hinauf. Der große Hügel in der Nähe von Pont wirkt auf den ersten Blick ganz gewöhnlich. Nur einige lange, schwarze Schläuche und silberne Säulen passen nicht ins Bild. Sie verraten, dass auf der Anhöhe etwas nicht stimmt und tatsächlich verbirgt das Gras ein dreckiges Geheimnis: Unter der Erde sind hunderte Tonnen Müll aufgetürmt. Sie lagern dort seit knapp 15 Jahren und werden noch lange Zeit an diesem Platz bleiben. „Es dauert alleine 100 Jahre bis der Deponiekörper mumifiziert ist und auch danach muss man sich weiter um ihn kümmern“, berichtet Rolf Janssen, Geschäftsführer der Kreis Kleve Abfallwirtschaft (KKA). Seine Mitarbeiter betreuen den stillgelegten Müllberg rund um die Uhr. Keine leichte Aufgabe. Sickerwasser muss zuverlässig aufgefangen und gereinigt werden. Zudem entstehen durch Fäulnisprozesse Methangase. Mit sogenannten Gasbrunnen, deren Schläuche zu sehen sind, werden die klimaschädlichen Gase, die unter dem Gras brodeln, aufgefangen und zur Energiegewinnung weiterverwendet.