Konzerte im Gelderland Teufelsgeiger und Jazzgitarrist

Kerken/Geldern · Nach der Corona-Zwangspause treten die beiden Kölner Künstler Klaus, der Geiger, und Marius Peters im Rahmen ihrer Tournee in Kerken und Geldern auf. Dabei sind zwei unterschiedliche Charaktere zu erleben.

 Das ungewöhnliche Duo ist bei zwei Konzerten in Kerken und Geldern zu erleben.

Das ungewöhnliche Duo ist bei zwei Konzerten in Kerken und Geldern zu erleben.

Foto: Spütz

Jeder, der einen Auftritt dieses Duos hautnah miterleben durfte, wird garantiert über ein seltenes und rauschendes musikalisches Erlebnis berichtet haben. Seit mehr als sechs Jahren touren die beiden Vollblutmusiker Klaus, der Geiger, der mit bürgerlichem Namen Klaus von Wrochem heißt, und Marius Peters durch Deutschland. Sie fühlen sich auf kleinen Bühnen genauso wohl wie auf den ganz großen.

Marius Peters ist ein 31-jähriger Kölner Gitarrist. Er hat nach 13 Jahren klassischer Ausbildung und zahlreichen ersten Preisen bei nationalen und internationalen Gitarrenwettbewerben seinen Schwerpunkt auf den Bereich der Klassik und des Jazz gelegt.

Klaus von Wrochem hat die 80er-Marke bereits überschritten. Er spielte nach seinem Studium in renommierten Orchestern, arbeitet beim WDR. Bekannt ist er als „Klaus, der Geiger“, der als Straßenmusiker und Protestsänger unter anderem in der Anti-AKW-Bewegung der 1980er Jahre tätig war und arbeitet als freischaffender Künstler. Beim Gelderner Straßenmusiker-Treffen ist er einige Male mit der extra für diese Veranstaltung gebildeten „Streicherbande“ in der Innenstadt aufgetreten.

Kennengelernt haben sich die beiden Musiker vor gut sechs Jahren in Köln, als bei einem Auftritt von Peters „der Geiger“ ungefragt auf die Bühne stürmte und sich mit seinem Geigenspiel in die Vorführung einbrachte. Es war die Geburtsstunde der wohl ungewöhnlichsten „Boy-Group“.

Beide haben im Bereich Klassik und Jazz an der Musikhochschule in Köln studiert, der eine 50 Jahre früher als der andere. Beide verbindet die Vorliebe für die Musik, insbesondere für die des argentinischen Bandoneon-Spielers und Komponisten Astor Piazzolla und des als „Teufelsgeiger“ in die Musikgeschichte eingegangenen Niccolo Paganini. Von diesem glaubten vor 200 Jahren die Leute wegen seines virtuosen Geigenspiels, er sei mit dem Teufel im Bunde.

Auf was dürfen sich die Besucher einstellen, wenn ein dynamischer Bogenstrich des Veteranen auf das sensible Gitarrenspiel des Bachelor of Music trifft? Das Programm, mit dem die beiden Musiker auftreten werden, ist nicht bekannt. Die Zuhörer dürfen sich auf vergnügliche Überraschungen eines kongenialen Duos freuen, das mit sehr viel Spiellaune und mit hoher Wahrscheinlichkeit mit neu arrangierten Stücken des Teufelsgeigers Niccolo Paganini, mit Improvisationen, mit revolutionären Tangostücken und mit Protestsongs begeistern wird. Mal begleitet der eine mit seiner Gitarre, mal der andere mit der Geige. Und beide nutzen die Pausen zwischen den einzelnen Stücken, um amüsant über ihr Leben und ihre gemeinsame Arbeit zu berichten. Das wird auch bei ihren Auftritten in Eyll und Geldern demnächst nicht anders sein.

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