Theater Sodom und Gomorrha in Wachtendonk

Wachtendonk · Komödie „Der Mann aus dem Internet“ des Theatervereins „Gesellschaft Harmonie“. Unkenntnis über die Eigenarten des Online-Datings führen zu Irrungen und Verwicklungen. Publikum wird gut unterhalten.

 In dieser Szene des Stücks „Der Mann aus dem Internet“ ist Susi (Astrid Giesbers) von Anton (Hans-Gerd Wecker) offensichtlich begeistert.

In dieser Szene des Stücks „Der Mann aus dem Internet“ ist Susi (Astrid Giesbers) von Anton (Hans-Gerd Wecker) offensichtlich begeistert.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Gleich zweimal Kurzweil präsentierte der Theaterverein „Gesellschaft Harmonie“ mit einem flotten Bühnenstück im sehr gut besuchten Bürgersaal. Die Komödie „Der Mann aus dem Internet“ bot beste Unterhaltung.

Das Stück lud das Publikum in eine Wachtendonker Stube ein. Die Tochter des Hauses, Susi, feiert ihren 25. Geburtstag. Die Kaffeetafel ist gedeckt. Mutter Gisela Lehnen (Elke Buschmann), die Tanten Irmgard Backes (Petra Browatzki) und Angelika Mühlstroh (Doro Schröder) und die gemeinsame Freundin Gaby Lang (Brigitte Held) warten auf das Geburtstagskind.

Das wiederum lässt sich Zeit und löst Spekulationen aus. 25 Jahre alt und noch kein Mann in Sicht, ein Unding. Bei den verschiedenen Frauengeschichten über die Männerwelt erfährt das Publikum, dass Susis Vater seit Jahrzehnten abgängig ist. Als sich plötzlich der Feriengast Anton Schwarz (Hans-Gerd Wecker) bei Gisela Lehnen in das Fremdenzimmer einquartiert, nimmt die Sache an Fahrt auf.

Verstrickungen und Missverständnisse sind programmiert. Ein Zeitungsartikel über einen flüchtigen Heiratsschwindler sorgt für zusätzliche Turbulenzen. Als Anton und Susi dann noch erklären, sie gingen online, läuft die Maschinerie auf Hochtouren.

Bei Susis Tanten Irmgard, bei Angelika und Freundin Gaby schrillen die Alarmglocken. „Sodom und Gomorrha“, so das Fazit in der Frauenrunde.

Dabei trifft der Begriff online nicht das, was der verrückte Hühnerhaufen zunächst vermutet. Jedes Argument muss ran, um dem Sittenverfall Einhalt zu gebieten. Doch Susi schwärmt mittlerweile davon, was Anton ihr alles online beigebracht hat. Vor allem biete der neue eigene Laptop jede Möglichkeit, den Traummann kennen zu lernen.

In der Tat, mit Sascha Weiß (Andreas Ullrich) rückt ein Date näher. Die Verstrickungen steigern sich, ganz zur Freude des Publikums, das nicht mit Szenenapplaus spart. Den Darstellenden ist die Spielfreude anzumerken.

Zum Schluss ist ein Happy End die logische Konsequenz. Susi liebt Sascha. Anton ist der verschollene Ehemann von Gisela, und die anderen Drei besinnen sich auf das, was zu Hause auf sie wartet.

Dass der Theaternachmittag am Sonntag die Zuschauer in den Pausen zu Kaffee und Kuchen einlud, erwies sich erneut als ein geschickter Zug des Wachtendonker Theatervereins.

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