Kommentar Machtverhältnisse verschieben sich

Es war ein Déjà-Vu-Erlebnis. Welche Ergebnisgrafik man sich von den Kommunen der Region auch anschaute – sie sahen irgendwie alle gleich aus. Die CDU irgendwo mitten in 30 Prozent, sehen wir von Straelen ab, wo es mit 43 Prozent noch einen richtig kräftigen Erfolg für die Christdemokraten gab.

Von alten Erfolgszahlen blieb die Partei deutlich entfernt. Und überall zeigte der grüne Balken, wer der eigentliche Sieger des Abends war: Bündnis 90/Die Grünen erreichte überall mehr als 20 Prozent (Einschränkung: In Weeze waren es 19,5) und ist in allen Kommunen des Gelderlandes die zweitstärkste Partei. Offensichtlich haben die Grünen es verstanden, mit ihren Themen die Wähler zu überzeugen. Das Gelderland wird grüner.

 Vom Gewinner zum Verlierer: Die SPD war in allen Orten deutlich von der 20-Prozent-Marke entfernt. In Weeze war sie noch am stärksten (17,6), in Wachtendonk und Weeze war sie richtig schwach. Natürlich war die Region noch nie SPD-Gebiet. Aber nicht mehr zweite Kraft zu sein, tut schon weh. Die AfD lag zwischen 4,5 in Straelen und 7,7 Prozent in Wachtendonk. Da gab es schon mal andere Zahlen.

Was heißt das für die Kommunalwahlen, deren Vorbereitung nun die Aufgabe der Parteien ist? Auch wenn das Ergebnis nur eine Momentaufnahme ist und vom bundesweiten Trend geprägt ist, auch wenn die örtlichen Wählergruppen in den Kommunen mitmischen werden: Dem Trend kann man sich nur schwer entziehen. Es gilt, mit starken Persönlichkeiten für das Spitzenamt im Rathaus wie für jeden einzelnen Wahlbezirk anzutreten, will man bessere Ergebnisse erzielen oder wie die Grünen den Erfolg auch auf kommunaler Ebene wiederholen. Die Weichen dafür müssen in den nächsten Monaten gestellt werden.

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