Kommentar Unsere Woche Mit dem Bus zur Radtour

Meinung · Mit dem Thema Fahrradfahren am Niederrhein können unsere Touristiker punkten. Doch es muss noch viel getan werden, es fehlt an guten Serviceangeboten.

 Im Bergischen Land hat man eine einfache Lösung für den Fahrradtransport mit dem Bus gefunden. Am Niederrhein fehlt so ein Angebot.

Im Bergischen Land hat man eine einfache Lösung für den Fahrradtransport mit dem Bus gefunden. Am Niederrhein fehlt so ein Angebot.

Foto: Dominik Ketz

Das klingt doch gut: „Der Niederrhein ist ein Paradies für Radfahrer. Mit über 2000 Kilometern Länge gibt es hier das längste ausgeschilderte Radwegenetz in ganz Deutschland, einmal im Jahr mit dem Niederrheinischen Radwandertag das größte Rad- Event in der Region.“ So wirbt die Niederrhein Tourismus GmbH auf ihrer Homepage. Das zeigt, welche tolle Möglichkeiten die Begeisterung fürs Fietsen und die stetig wachsende Nutzung von E-Bikes sich für die Tourismusförderung bieten. Aber schauen wir genau hin, sehen wir auch, dass es noch sehr viel zu tun gibt. So schreckte die Gemeinde Weeze mit der Nachricht auf, sich nicht an einem neuen „kreisgrenzüberschreitenden Fahrradverleihsystem“ beteiligen. Die Entscheidung ist aber nachvollziehbar, schließlich gibt es Niederrhein-Rad schon, wenn auch noch mit großem Nachholbedarf. Bei 13 Angeboten im Kreis Kleve kann von flächendeckend bei weitem noch keine Rede sein.

Mich stört aber am meisten, dass es immer noch kein Angebot gibt, um mein Fahrrad bequem mit dem Bus zu transportieren. Viele Regionen machen doch vor, wie einfach es ist, Busse entsprechend auszustatten. Und wäre es nicht ein gutes Angebot, die schöne Verbindung mit der Linie 36 von Geldern nach Xanten nutzen zu können, dort ein wenig am Rhein zu radeln und dann im großen Bogen über Alpen und Issum zurückzukehren (und die Sonsbecker Schweiz zu umfahren)? Oder Moerser fahren mit dem Rad bis Issum und fahren dann mit der 32 zurück? Für den Tourismus in der Region wäre es eine echte Stärkung, auch den Busverkehr fahrradfreundlich zu gestalten.

Falls jetzt jemand sagt, die Leute können ihre Räder doch mit dem Auto transportieren, da braucht es doch den Bus nicht: Einspruch, Euer Ehren! Zum einen schränkt das die Möglichkeiten ein, weil ich immer zum Auto zurück muss. Und ist es ökologisch wirklich so sinnvoll, wenn man um Fahrrad zu fahren erst das Auto bewegen muss?

Genießen Sie Ihr Wochenende. Frohe Ostern!

Dirk

Möwius

Ihre Meinung? Schreiben Sie mir! dirk.moewius@rheinische-post.de

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