Kommentar „Unsere Woche“ Den Elternwillen akzeptieren

Wieder wollen in Geldern Rat und Verwaltung „Schülerströme lenken“ und nicht die Eltern entscheiden lassen. Die Weisheit „Aus Schaden wird man klug“ scheint man in Gelderns Rathaus nicht zu kennen.

 Dirk Möwius, Lokalchef der Rheinischen Post Redaktion in Geldern.

Dirk Möwius, Lokalchef der Rheinischen Post Redaktion in Geldern.

Foto: WfG KK

Und schon wieder Aufregung ums Thema Schule. Und den Ärger gibt es in Geldern immer dann, wenn Politik und Verwaltung entscheiden, nicht auf den Elternwillen zu setzen, sondern selbst die Schülerströme zu lenken. „Die Schulentwicklung steuern“ heißt das in der Verwaltungssprache. Ein alter sozialistischer Ansatz. Doch Eltern wollen sich heute selber die verschiedenen Schulen anschauen und dann mit dem Kind entscheiden, wo es am besten aufgehoben ist. Im Fall der St.-Adelheid-Schule ist das besonders ärgerlich, weil die Schule sich durchaus in der Lage sieht, Platz für alle Kinder zu schaffen und die zusätzliche Eingangsklasse aufzunehmen. Eigentlich ein Glücksfall. Eltern und Schule wollen das Gleiche, nur der Schulausschuss (mit Ausnahme der SPD) und die Verwaltung verhindern das und wollen lieber ein Umverteilungsverfahren, bei dem Enttäuschungen garantiert sind.

Dabei dachte man, Gelderns Politik habe aus den Zeiten gelernt, wo sie die Gesamtschule für so hilfsbedürftig hielt, dass sie deshalb andere Schulen künstlich klein machen oder gar auflösen wollte. Es kam ganz anders, als die Experten im Rathaus und die Politiker dachten. Die Gesamtschule wird nahezu überrannt, doch auch die anderen weiterführenden Schulen sind gefragt und zufrieden. Darum: Schulen und Eltern machen lassen, als Verwaltung nur als guter Dienstleister die nötigen Voraussetzungen schaffen und als Politik akzeptieren, dass Eltern auch einen eigenen Kopf haben: Eigentlich ist der Weg zum Schulfrieden so einfach.

Trotz alledem — genießen Sie Ihr Wochenende!

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