Geldern Klever Vortragsabend zum Thema Hirn-Training

Geldern · Dass der Mensch ein zweigeteiltes Hirn hat, dessen beide Hälften für jeweils andere Fähigkeiten verantwortlich sind, ist bekannt. Dass sich die Gehirnhälften aber durchaus trainieren lassen, um gemeinsam ein Maximum an Leistung hervorzubringen, wird zu wenig berücksichtigt, meint Dr. Friedhelm Erkens. Der Klever Orthopäde und frühere Betreuer bekannter Sportler wird auf Einladung des Unternehmerinnen-Forums Niederrhein am Freitag, 19. Juni, ab 19 Uhr im Rilano-Hotel Cleve einen Vortrag zum Thema halten. "12-Zylinder im Kopf" ist er überschrieben und richtet sich an Mitgliedsfrauen des Forums und an zahlende Gäste.

"Unser Gehirn ist ein Motor; zwei Reihen mit je sechs Zylindern machen unsere beiden Gehirnhälften aus. Sind sie gleichmäßig aktiv, sind wir nicht zu bremsen", erklärt der Mediziner. Nur leider treffe dies auf die wenigsten Menschen zu. Als Positivbeispiele von Menschen, die sowohl fachkompetent, als auch mit großen menschlichen Stärken ausgestattet seien, benennt Erkens etwa Helmut Schmidt, Bertold Beitz oder Franz Beckenbauer. "Die ganz großen Führungspersönlichkeiten nutzen beide Hirnhälften, um Höchstleistungen abzurufen."

Das Gute - wenn der Referent denn Recht hat: Die Blockaden im Kopf lassen sich durch gezieltes Training, körperlich und mental, abbauen. Und wenn das Hirn erstmal optimal gefordert wird (und der Mensch beidseitig "funktioniert"), verziehen sich oftmals auch Rückenschmerzen und andere Schwächen, die auf das Ungleichgewicht im Hirn zurückzuführen sind.

So belastbar und leistungsstark wie möglich sein - das brauchen Frauen in besonderem Maße, findet Barbara Baratie, selbst Unternehmerin und Geschäftsführerin des Forums. Als Coach und Beraterin erlebt sie oft, dass Frauen Tiefstapler sind. "Sie gründen kleine Firmen und bleiben meist auch klein, weil ihnen Teamarbeit und Kooperation wichtiger sind, als sich durchzusetzen", sagt Baratie. Auch, wenn sie durch beste Ausbildung oft hochkompetent seien, blieben sie häufig in der zweiten Reihe stehen. Seit 2005 hat sich das Unternehmerinnenforum aus der von EU und Land geförderten "Regionalstelle Frau und Beruf" entwickelt. Seitdem versteht sich der Verein als Netzwerk selbstständiger Unternehmerinnen, weiblicher Führungskräfte und Freiberuflerinnen. "Zu uns gehören Hoteliers, Rechtsanwältinnen, Architektinnen, Geschäftsführerinnen, Führungskräfte von Banken oder im Marketing", zählt Baratie auf. Mehr als 100 Frauen treffen sich regelmäßig, besuchen Firmen, laden interessante Gäste ein und nutzen ihre (geschäftlichen) Kontakte. "Wen kenne ich, wer kann mir helfen? Das sind hier die wichtigsten Fragen", sagt Barbara Baratie.

(RP)
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