Jubiläum im Altbierdorf Feier zu 25 Jahren Kita Arche Noah in Issum
Issum · Die Einrichtung der Lebenshilfe Gelderland blickt beim Jubiläum auf die Integration von Kinder mit und ohne Behinderung. Auch die besondere Bedeutung der Arbeit der Erzieher und des Kindergartens vor Ort kam zur Sprache.
Aufregung liegt in der Luft. Verena Janßen verwandelt sich von der Einrichtungsleiterin der Kita Arche Noah in Issum in eine Zirkusdirektorin. Denn an diesem besonderen Tag verwandeln sich auch die Kinder: in Artisten, Clowns, Löwen und Elefanten. Das 25-jährige Bestehen wird gebührend gefeiert, wenn auch ein Jahr verspätet wegen Corona, denn eigentlich gibt es den Kindergarten der Lebenshilfe Gelderland schon seit 1997 in Issum.
Damals war das der dritte Kindergarten der Lebenshilfe Gelderland, in Weeze entsteht gerade Kita Nummer 13, in Straelen demnächst Nummer 14. In Issum wurde übrigens vor Kurzem der zweite Kindergarten der Lebenshilfe eingeweiht, der heißt „Pappelstrolche“ und befindet sich an der Pappelstraße. Was sich in den mehr als 25 Jahren im Kita-Alltag verändert hat? Das Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung im Kindergarten sei selbstverständlicher geworden, sagt Andrea Weyers, Fachbereichsleiterin für inklusive Kindertageseinrichtungen bei der Lebenshilfe Gelderland. Gerne dürfe sich das auch an den Schulen so weiterentwickeln. Aber alles steht und fällt natürlich mit ausreichenden Räumlichkeiten und Personal. Dazu fand auch Bürgermeister Clemens Brüx in seiner Rede zum Jubiläum klare Worte. „Wir wissen, dass wir Kindergärten brauchen. Aber Bund und Land bleiben eine Antwort schuldig, wo das Personal herkommen soll.“ Viel Lob gab es deswegen für die Arbeit der Erzieherinnen, die den Kindern bei den wichtigen Schritten ins Leben helfen und sie begleiten. Der Dank galt auch der Investorenfamilie Kranen. Ohne Investoren geht es nicht.
„Der Bedarf an Kindergärten wird steigen“, sind sich Andrea Weyers und Jörg Kador, Geschäftsführer der Lebenshilfe Gelderland, sicher. Wenn die Babyboomer-Generation in Rente geht, werden voraussichtlich noch mehr Frauen zurück in den Beruf gehen. Das bedeutet: mehr Kinderbetreuung ist nötig. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, setzt die Lebenshilfe Gelderland stark in die Ausbildung der eigenen Leute. Dennoch gibt es ein neues Ampelsystem an der Eingangstür der Kita. Die macht deutlich, ob genügend Personal vor Ort ist. „Es geht um Kinderschutz“, erklärt Andrea Weyers. Es müssen immer genug Erzieher vor Ort sein, damit auch die Aufsichtspflicht gewährleistet ist. Ist das nicht der Fall, müsse im schlimmsten Fall der Kindergarten zu bleiben, für einen Tag oder länger. Dann würde die Ampel Rot zeigen. Das macht deutlich, wie wichtig Erzieher sind. Und wenn eine Kita schon mehr als 25 Jahre erfolgreich besteht, dann ist das ein Grund zu feiern.