Kindergarten „Arche Noah“ spielt „Farben sind für alle da“ Kita setzt buntes Zeichen für Vielfalt
Geldern · Kinder des Kindergartens „Arche Noah“ führten unter der Regie der Theaterpädagogin Anna Zimmermann-Hacks ein Stück auf, um das Selbstbewusstsein zu stärken.
Junge Eltern können ein Lied davon singen, wenn ihre Lieblinge weinend aus der Schule oder dem Kindergarten nach Hause kommen, weil sie gehänselt oder ausgegrenzt wurden. Unter der Regie der Theaterpädagogin Anna Zimmermann-Hacks führten vor Publikum zehn Kinder in ihrer Kita „Arche Noah“ das Theaterstück „Farben sind für alle da“ mit dem Ziel auf, das Selbstbewusstsein bereits in jungen Jahren zu stärken und jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit zu tolerieren. Musikalisch unterstützt wurde die 15-minütige Darbietung mit einem Lied der Sängerin Mira und dem Titel „Keiner ist zu klein, um groß zu sein“.
„Die Herausforderung war es, den Kindern Eigenschaften wie sich was zuzutrauen, mutig und stark aber auch neugierig zu sein, zu vermitteln und diese schauspielerisch darzustellen“, so die Regisseurin. Sie lackierte beispielweise den Jungen in der Theatergruppe die Fingernägel bunt oder zog ihnen Tüllröckchen an, ohne dass sie deshalb von anderen gehänselt oder veralbert wurden.
„Die Aufgabe, die Persönlichkeit durch gemeinsames Schauspielen zu fördern, ist ihr mehr als gelungen“, wie Lena Hachmann von der Stiftung „Du bist wertvoll“ befand: „Es war ein Pilotprojekt und ich habe in den Augen der kleinen Zuschauer gesehen, wie sie das Stück förmlich aufgesogen haben. Es wird sicher nicht das letzte Projekt in dieser Art sein, das wir sehr gerne finanziell unterstützen werden.“
Geschminkt, kostümiert und dekoriert mit der dominierenden Farbe „bunt“ setzen die jungen Akteure ein deutliches Zeichen für Vielfalt. „Natürlich habe ich den Kindern während der Proben den genaueren Sinn des Stücks erklärt und das war auch mein großes Anliegen“, meinte die Theaterleiterin. „Ich finde, dass endlich die Zeit erreicht ist, mit der typischen Rollenverteilung der Geschlechter aufzuräumen. Es kann doch nicht sein, dass meine Tochter nach Hause kommt und mir sagt, dass sie keinen Polizisten spielen durfte, nur weil sie ein Mädchen ist.“
„Die individuelle Förderung der Kreativität und der Persönlichkeit und die Freude am gemeinsamen Spielen steht ohnehin bei uns im Vordergrund und gehört zu unserem Leitbild“, erklärt die Leiterin der Einrichtung, Silke Mogritz-Streppel. „Deshalb war es für uns eine Freude, Teil dieses wunderbaren Projektes sein zu dürfen.“
