Kindertheater Begeistert von Peterchens Mondfahrt
GELDERN · 70 Kinder vom Kinderchor St. Maria Magdalena Geldern bescherten mit dem Singspiel dem Publikum in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums einen traumhaften Nachmittag. Es gab für alle Akteure tosenden Schlussapplaus.
Wohl kaum ein Kindermärchen regt die Fantasie so an, wie es Gerdt von Bassewitz 1912 mit „Peterchens Mondfahrt“ schaffte. Der Kinderchor St. Maria Magdalana Geldern lieferte mit einem aufwändig inszenierten Singspiel dafür erneut den eindrucksvollen Beweis.
Mucksmäuschenstill wurde es, als nach und nach 70 Kinder auf der Bühne der Lise-Meitner-Aula ihre Position einnahmen. Acht Szenen sollten folgen, bei denen das Publikum in eine andere Welt eintauchte.
Alles nimmt seinen Lauf, als Sumsemann (Linn Bousart) sich gemütlich brummend einen Schlafplatz sucht. Den findet er bei den Kindern Anneliese (Mara Dienemann) und Peter (Lina Rattmann) im Kinderzimmer. Den beiden fällt das Einschlafen daher schwer. Als sie Sumsemann finden, klagt er ihnen sein großes Pech, dass das Publikum bereits miterlebt hatte. Ein Holzdieb hatte an einem Sonntag eine Birke gefällt und dabei auch ein Bein des Maikäfers erwischt. Zur Strafe verbannte die Nachtfee den Dieb samt Birke und Käferbeinchen zum Mondmann auf den Mondberg. Doch ohne sechstes Beinchen lebt es sich nicht gut, findet Sumsemann. Doch es gibt eine Lösung, wenn zwei Kinder, „die noch niemals ein Tier gequält haben, es zurückholen“, schildert Sumsemann den Kindern seine Möglichkeit.
Die Rettung des sechsten Beinchens beginnt. Alles darf aber nur eine Nacht lang dauern. Für Anneliese und Peter ist der Fall klar, sie werden dem Sumsemann helfen.
Das ist der Beginn einer so wunderbaren wie abenteuerlichen Traumreise. Zu den verschiedenen Orten mit toller Dekoration geht die Reise. Szenen spielen auf der Blumenwiese, beim Sandmann oder bei der Königin der Nacht, die unter einem blauen Baldachin verborgen ist. Die Kinder lernen den Milchstraßenmann und die Wolkenfrau kennen. außerdem die Sternenkinder. Liedzeilen wie „Wir nehmen euch mit auf den Mond. Ihr werdet sehen, dass es lohnt“ ist kein halbherziges Versprechen.
Es gilt, Abenteuer zu bestehen. Der Flug zum Mond mit Hilfe einer Kanone ist dabei die kleinste Herausforderung.
Ende gut, alles gut. Anderthalb Stunde vergingen rasant schnell. Sumsemann ist zum Schluss wieder ein Maikäfer mit sechs Beinchen, als am Morgen Anneliese und Peter in ihren Betten erwachen. Noch während der Premierenvorstellung ist das Publikum voll des Lobes für die Inszenierung und vor allem die Kostüme. Gespart wurde nicht mit Szenenapplaus, der später in tosenden Beifall mündete.
Für Kantor Dieter Lorenz und sein Team der gebührende Lohn. „Wir haben nach den Sommerferien mit den Proben angefangen“, erzählte er im RP-Gespräch. 70 Kinder ab dem ersten Schuljahr haben intensiv gearbeitet. „Wir kommen ohne Souffleuse aus, die Kinder sind textsicher“, freute sich Lorenz.
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der Auftritt der Hauptakteure Peter, Anneliese und Sumsemann. „Bei dieser Aufführung haben wir auf gemalte Bühnenbilder verzichtet und mit Stoffen gearbeitet und gestaltet. Lichteffekte gelingen sehr gut“, so Lorenz. Jede Menge Meter an Stoff sorgten beispielsweise für die Kinderzimmergestaltung.
Diese Version von „Peterchens Mondfahrt“ war ein rundum gelungenes Stück vom Schauspiel über den Gesang bis zur Bühnengestaltung.