Kerken Kerkens Bürgermeister "wäscht" BVK-Chef den Kopf

Kerken · Das erleben Kommunalpolitiker und Zuhörer nur sehr selten. Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking ließ während der jüngsten Ratssitzung kein gutes Haar an der Bürgervereinigung Kerken (BVK) und vor allem deren Fraktionsvorsitzendem Michael Heinricks.

 Der Kerkener Bürgermeister Dirk Möcking.

Der Kerkener Bürgermeister Dirk Möcking.

Foto: privat

Es ging eigentlich lapidar nur um einen BVK-Antrag über ein Sportförderkonzept, das bereits im Hauptausschuss mit großer Mehrheit abgelehnt worden war. Nachdem sich niemand im Rat dazu äußern wollte, ergriff Möcking das Wort. Ruhig und nach außen sehr gelassen schoss er in Richtung Heinricks eine unnachahmliche "Breitseite" ab, die sich gewaschen hatte.

 Michael Heinricks von der Bürgervereinigung Kerken.

Michael Heinricks von der Bürgervereinigung Kerken.

Foto: Stade

Möcking begann so: "Ich habe mir in den vergangenen Jahren von Ihnen, Herr Heinricks, so einige und manches Mal sehr grenzwertige Äußerungen anhören müssen." Der Bürgermeister zitierte unter anderem von der Homepage der BVK und einigen Facebook-Eintragungen. Als unverschämt und persönliche Beleidigung wertete Möcking den Vorwurf, er würde Kerkener Bürger in zwei Klassen einteilen.

Intensiv ging er anschließend auf den Vorwurf ein, er sei realitätsfremd und zählte seine Verdienste während der vergangenen fünf Jahre auf: Haus am Schwanenmarkt, das neue Archiv, Unterstützung der Feuerwehr oder Gesamtschulstandort und ein großes Neubaugebiet. Den Vorwurf der Realitätsferne gab Möcking in diesem Zusammenhang an Heinricks zurück.

Mit verbalen Entgleisungen habe der Fraktionschef sogar seiner eigenen Partei großen Schaden zugefügt, meinte der Bürgermeister, der vor fünf Jahren auch von der BVK für dieses Amt vorgeschlagen worden war. Zum Abschluss riet er dem Fraktionschef noch: "Für das Umsetzen von politische Ideen benötigt man in einem demokratischen System Mehrheiten. Und die muss man sich hart erarbeiten, mit Überzeugungskraft, mit Fairness und Vertrauen"

Heinricks wirkte sichtlich angeschlagen und versuchte sich unter anderem mit dem Hinweis zu verteidigen, dass er alleine nicht die BVK sei. Außerdem müsse man seine Art so hinnehmen (siehe Kommentar). Zum Abschluss meldete sich dann noch Ellen Westerhoff (SPD), die vom BVK-Politiker persönlich angegriffen worden war: "Herr Heinricks, Sie haben die Ausführungen des Bürgermeisters nicht verstanden."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort