Filiale am Nieukerker Webermarkt schließt Kerkener Bürgerservice soll in Sparkassen-Räume ziehen

Kerken · Wenn das Krefelder Kreditinstitut seine Räume am Webermarkt in Nieukerk aufgibt, möchte die Verwaltung sie anmieten. Damit löse man Platzprobleme im Rathaus. Der Rat entscheidet am Mittwoch über den Vorschlag.

 Das Sparkassen-Gebäude am Webermarkt. Bürgermeister Dirk Möcking schlägt vor, dass hier der Bürgerservice einziehen soll.

Das Sparkassen-Gebäude am Webermarkt. Bürgermeister Dirk Möcking schlägt vor, dass hier der Bürgerservice einziehen soll.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Nach Dienstschluss am 20. März geht die Geschichte der Sparkasse Krefeld in Nieukerk zu Ende. Dann schließt die Zweigstelle am Webermarkt endgültig. Ein Geldautomat steht weiterhin im Foyer des Gebäudes zur Verfügung. Darüber hinaus plant die Sparkasse Krefeld ab 23. März den Einsatz einer „Mobilen Filiale“, die in Nieukerk wöchentlich auf dem Webermarkt (voraussichtlich immer mittwochnachmittags) zum Einsatz kommen soll. Das erfuhren Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking und Werbering-Vorsitzender Harald Giese als Antwort auf ihren Brief, in dem sie für den Weiterstand der Zweigstelle warben (RP berichtete). Möcking schlägt dem Gemeinderat nun vor, das Gebäude anzumieten, um dort Teile der Verwaltung unterzubringen.

Am liebsten würde die Gemeinde Kerken der Sparkasse das Gebäude abkaufen. „Eine Veräußerung des Gebäudes kommt für das Kreditinstitut derzeit jedoch nicht in Frage; der Gemeinde Kerken würde aber – im Falle der Anmietung – ein Vorkaufsrecht eingeräumt werden“, heißt es in der Vorlage zur Ratssitzung am Mittwoch.

Aus Sicht der Verwaltung bieten die Räumlichkeiten der Sparkasse mit gut 250 Quadratmetern Nutzfläche vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für die Gemeinde. Das Gebäude liege an einer zentralen Stelle im Ortskern von Nieukerk. Im Obergeschoss hat die Gemeinde bereits Räumlichkeiten angemietet. Ein weiterer Vorteil sei die unmittelbare Nähe zum Rathaus sowie die in unmittelbarer Umgebung vorhandenen Parkmöglichkeiten.

Dirk Möcking kann sich vorstellen, die Mitarbeiter des Bürgerservice, des Bürgerbüros sowie des Ordnungs-, Schul- und Standesamtes dort unterzubringen. Auch die Wirtschafts- und Tourismusförderung könnte sich ansiedeln. Möcking: „Dort wäre sie auch für touristische Gäste deutlich präsenter und zudem barrierefrei erreichbar.“ Weitere Maßnahmen zur Barrierefreiheit wie ein Behinderten-WC ließen sich ebenfalls baulich realisieren. Dirk Möcking weiter: „Der Bürgerservice im bestehenden Rathaus, und hier insbesondere das Bürgerbüro, bedürfen schon seit längerer Zeit einer umfangreichen Modernisierung, die für das laufende Jahr zur Umsetzung vorgesehen wäre. So sind die Zugänge zum Bürgerservice und zum Bürgerbüro nicht ebenerdig, und auch die vorhandene Rampe am Bürgerbüro erfüllt die Anforderungen an die Barrierefreiheit nicht. Eine barrierefreie Toilette für den Bereich Bürgerservice und Bürgerbüro ist zudem nicht vorhanden und auch dort nicht realisierbar.“

Zusätzlich sei zu bedenken, dass für die noch zu besetzenden Stellen des Klimaschutzmanagers und des Brandschutzerziehers derzeit keine Räumlichkeiten im Rathaus zur Verfügung stehen. Zudem sei die zukünftige Nutzung des Dachgeschosses im Rathaus – dort sind derzeit die Mitarbeiter der Kämmerei tätig – ohne den Bau eines zweiten Rettungsweges nicht mehr zulässig. Zusätzlich stünden dringend erforderliche und umfangreiche Renovierungsmaßnahmen wie die Dachdämmung, der Einbau neuer Fenster, eine neue Elektroinstallation, die Sanierung oder Erneuerung der Heizungs- und Sanitärinstallation sowie Innenausbauten an, die für das laufende Haushaltsjahr eingeplant werden müssten. Bei Anmietung des Sparkassengebäudes könnten die Mitarbeiter der Kämmerei sowie die zukünftigen Stelleninhaber Brandschutzerziehung und Klimaschutz die dann freiwerdenden Räume des derzeitigen Bürgerservices belegen.

Offen ist noch die Kostenfrage: Auf der einen Seite entfallen die bisher vorgesehenen baulichen Maßnahmen für die Kämmerei mit 78.000 Euro für die Renovierung des Dachgeschosses und 52.000 Euro für den neuen Rettungsweg. Die konkreten Umbaukosten im Gebäude der Sparkasse werden noch ermittelt. Die vertraglichen Regelungen werden noch verhandelt und sollen zur Ratssitzung jetzt am Mittwoch nachgereicht werden. In der Sitzung soll grundsätzlich über die Anmietung entschieden werden.

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