Stadtentwicklung in Geldern Stillstand am „Kapuzinertor“

Geldern · Die Abrissarbeiten sind schon vor rund zwei Monaten beendet worden. Doch seitdem tut sich so gut wie nichts auf der großen Fläche zwischen Ostwall, Sandsteg und Kapuzinerstraße. Der Investor wartet noch auf die Baugenehmigung.

 Schon seit Ende Februar ist das Baufeld für das „Kapuzinertor“ geräumt. Mit der Errichtung der neuen Gebäude soll im Sommer begonnen werden.

Schon seit Ende Februar ist das Baufeld für das „Kapuzinertor“ geräumt. Mit der Errichtung der neuen Gebäude soll im Sommer begonnen werden.

Foto: Klatt

Eines steht fest: Bis Ende 2019, wie ursprünglich vorgesehen, wird das „Kapuzinertor“ nicht gebaut sein. „Ich gehe jetzt von einer Fertigstellung Mitte 2020 aus“, teilte Investor Reinhard Fleurkens am Donnerstag den Stand der Dinge bei dem großen Projekt in Gelderns Innenstadt mit. Zwischen Ostwall, Sandsteg und Kapuzinerstraße soll an Stelle des Berufskollegs der neue Einkaufs-Komplex entstehen.

Die Abrissarbeiten sind vor rund zwei Monaten beendet worden. Laut Fleurkens liegen jetzt auch alle Voraussetzungen für die Baugenehmigung vor.

Die Stadt Geldern ist als Baugenehmigungsbehörde nach eigenen Angaben in stetem Austausch mit den Ansprechpartnern des Projekts „Kapuzinertor“. Die für die Baugenehmigung noch erforderliche Stellungnahme der Brandschutzdienststelle des Kreises Kleve ist vor Ostern im Rathaus eingegangen. Die abschließende Prüfung der Unterlagen erfolgt nun. Die Erteilung der Baugenehmigung werde innerhalb von etwa drei Wochen erfolgen. Sollte der Investor einen früheren Baubeginn anstreben, wäre dies, so Stadt-Pressesprecher Herbert van Stephoudt, mit der Erteilung einer Teilbaugenehmigung ebenfalls möglich.

 Der Blick von oben auf das „Kapuzinertor“. Das ist der Bereich zwischen Ostwall (oben), alter Berufsschule und altem Arbeitsamt (rechts), Kapuzinerstraße (unten) und Sandsteg (links).  Illustration: Architekturbüro Rathke

Der Blick von oben auf das „Kapuzinertor“. Das ist der Bereich zwischen Ostwall (oben), alter Berufsschule und altem Arbeitsamt (rechts), Kapuzinerstraße (unten) und Sandsteg (links). Illustration: Architekturbüro Rathke

Foto: Rathke/Rathke Architekten BDA

Im Sommer sollen laut Fleurkens die Bauarbeiten nun beginnen. Doch vor dem Hochbau geht es um die Fundamente. Wegen des Bodendenkmalfundes (siehe Info-Box) sollen die Eingriffe in den Boden nur minimal sein. Die Gebäude kommen auf Betonplatten unterschiedlicher Stärke zu stehen. Auch sei die Gründungsqualität des Erdreichs unterschiedlich. Um nicht in die Tiefe gehen zu müssen, wird das Rüttelstopfverfahren angewandt. Dabei wird laut Fleurkens eine Sonde nach unten gelassen, die sich im Boden ausdehnt und in deren Hohlraum ein Kiesgemisch verfüllt wird.

Außerdem wird der Boden noch einmal nach Kampfmitteln sondiert. Das soll in Abstimmung mit der Stadt geschehen, die den Kapuzinerplatz neu gestaltet. Dabei geht es auch darum, den Höhenunterschied zwischen Ostwall und Kapuzinerstraße von rund 90 Zentimetern auszugleichen. Fleurkens: „Am Ostwall müssen wir etwas tiefer rein.“

Das Konzept des Architekten Markus Rathke aus Wuppertal und die Nutzerbelegung bleiben nach Auskunft des Investors im Wesentlichen unverändert. Die Planung sieht einen Lebensmittel-Frischemarkt als Vollsortimenter vor. Edeka ist hier zum Zuge gekommen. Die Verkaufsfläche beträgt 2800 Quadratmeter. 153 Parkplätze sollen ebenerdig entstehen. An den Kapuzinerplatz soll ein Bäcker kommen. Am Ostwall/Ecke Sandsteg soll ein zweigeschossiges Büro- und Geschäftshaus mit einer Grundfläche von rund 530 Quadratmetern entstehen. Ein Blumenladen und eine Apotheke sind weitere Geschäfte. Fleurkens geht davon aus, dass die Pfingstkirmes auf dem Ostwall von den Bauarbeiten nicht betroffen sein wird.

Während auf Einkaufsmöglichkeiten im „Kapuzinertor“ noch mehr als ein Jahr gewartet werden muss, steht ein anderes Projekt auf dem riesigen Areal kurz vor der Vollendung. In das noch stehende Gebäude der alten Berufsschule aus den 1950er Jahren wird die Diakonie mit diversen Dienstleistungen ziehen. Die Übergabe für die neue Nutzung soll Ende Juni oder Anfang Juli erfolgen.

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