Karneval in Straelen Narrenschar auf Straelens Straßen
Straelen · Drei Jahre lang mussten die Bewohner der Blumenstadt und Jecken von auswärts auf den Karnevalsumzug warten. Am Sonntag gab es weniger Gruppen als gewohnt. Fantasie und Farbenpracht kamen deshalb aber nicht zu kurz.
So schön war der Karnevalszug in Straelen
Eine Fußgruppe brachte es mit ihrem Motto auf den Punkt: „Vorbei ist die Coronaseuche, da freut sich auch die Vogelscheuche“. Und nicht nur die. Am Sonntag konnten die Straelener endlich wieder unbeschwert Straßenkarneval feiern – und mit ihnen viele Besucher von außerhalb. „So voll war es selten“, meinten die Jecken auf dem Senatorenwagen der Großen Karnevalsgesellschaft (GKG) „Narrenschiff“ angesichts der Massen am Zugweg. Die Schätzung des GKG-Organisationsteams im Vorfeld von rund 15.000 Zuschauern dürfte übertroffen worden sein. Gut, dass an den engen Passagen Drängelgitter aufgebaut waren.
Pünktlich um 13.11 Uhr setzte sich der Umzug an der Ecke Römerstraße/Venloer Straße in Bewegung und strebte über die lange Gerade dem Johann-Giesberts-Platz entgegen. Am gesamten Zugweg hatten sich die Schaulustigen postiert, die miterleben wollten, was die GKG auch ohne amtierende Tollität auf die Beine gestellt hatte.
Insgesamt 61 Zugnummern waren aufgelistet. Damit war der Umzug gegenüber der Vor-Corona-Zeit um einiges geschrumpft. Unverändert waren jedoch die fantasievollen Kostüme und pfiffigen Motivideen der Teilnehmer.
Da war zum Beispiel der Holter Freundeskreis. „Karneval ohne Prinz ist fad“, meinte er und gönnte sich zur Entschädigung ein warmes Schaumbad auf dem schön mit weißen Ballons drapierten Wagen. Die Nachbarschaft Kuhpoort gehört fast schon zum Inventar des Straelener Karnevalszugs. „Wir sind Märchenprinz“, verkündete die Gruppe, die sogar ein Königspaar dabei hatte. Die KLJB Straelen reiste musikalisch und mit bunten Jogging-Anzügen zurück in die 80er und 90er Jahre, machte aber auch schon auf die After-Ernte-Party im kommenden November aufmerksam.
Die „Affen vom Zoo“ brachten als Michel von Lönneberga die Welt in schöne Unordnung. Als Steampunks erschienen „Rockmachine & Friends“ mit einer Zeitmaschine. Ein „steinreiches Straelen“ ließen die Lego-Friends als blaue und rote Bausteine hochleben. Der Kegelclub „Schepperonis“ forderte mit seinem Regenbogen „Liebe für alle“. Clowns, Eisprinzessinnen, Vampir-Ladies und Hexen sorgten für noch mehr Farbtupfer.
Seinen zweiten Zug machte das Straelener Dreigestirn mit seiner Garde mit. Diesmal nicht hoch oben auf dem Prinzenwagen, sondern, außer Dienst, als Fußgruppe ziemlich am Anfang. Die Garde von Prinz Heinz II., von Prinz Marc I., die Prinzessingarde von 2010/2011 und die Prinzengarde von 2018/2019 waren weitere Reminiszenzen an die „Narrenschiff“-Historie.
Ihren Prinzen hatten die Freunde von „De Wuilus“ aus Velden mitgebracht, ebenso ihre Altprinzen. Sie befanden sich mit ihrem Triumphbogen, der Riesenlokomotive und dem Feuermobil mitten in der Abteilung der karnevalistischen Honoratioren, zu denen auch die Senatoren, der Prinzenrat und der Elferrat der GKG gehörten. Mit der technischen Abteilung und der Ehrengarde hatte die Straelener Karnevalsgesellschaft weitere Gruppen aufgeboten.
Gleich sieben Gruppen sorgten, schön im Zug verteilt, für jecke Töne: der Musikverein „Cäcilia“ Straelen, der Musikverein Auwel-Holt, das Tambourcorps Wissel, die Drum- en Brassband „Voorwaarts“ aus Baarlo, der Musikverein Fanfare Velden, das Tambourcorps Herongen und das Trommler- und Fanfarenkorps Straelen. Mit „Helau“-Rufen bejubelt von kleinen und großen Kamelle-Jägern, die sicht- und hörbar ein großes Vergnügen hatten im närrischen Straelen.
