Karneval im Gelderland Daniela I. regiert die Veerter Narren

Veert · Endlich geht es wieder los: Die Karnevalisten in Veert starten in die neue Session. Und präsentierten gleich einen neuen Orden. Die neue Prinzessin im Dorf, „da wo das Pferd wiehert“, wohnt dort seit rund 20 Jahren.

Ortsbürgermeister Heinz Manten überreicht Daniela I. (van Rennings) das Veerter Zepter.

Ortsbürgermeister Heinz Manten überreicht Daniela I. (van Rennings) das Veerter Zepter.

Foto: Ulla Kubon-Schmidhuber

Mütter, Väter und Großeltern – allesamt dicht gedrängt an der Tanzfläche des Saales im „Alt Veert“. Alle fiebern mit gezücktem Handy und Kameras dem Auftritt der Mini-Garde entgegen. Und dann sind sie da, marschieren stolz in ihren roten und glitzernden Kleidchen mit ihren Trainerinnen nach vorne und die Narren sind außer Rand und Band. Das Publikum im „Alt Veert“ „trägt“ die Kinder auf einer Woge der Sympathie und klatscht im Takt während des gesamten Auftritts. Das ist Karneval in Veert. Ganz nah dran am närrischen Volk. Schon der Auftakt der Prinzenproklamation macht Lust auf mehr.

Hans Kubon, Präsident des Vereins zur Förderung des Veerter Karnevals (VVK) und seine Moderations-Kollegin und ehemalige Prinzessin Nadine Kersten, haben an diesem Abend leichtes Spiel. Zu intensiv scheint die Lust der Karnevalsfreunde auf einen Neustart nach der Corona-Zeit in die neue Session. Dabei hat der VVK nicht nur viele Garden, die alle auf die Bühne durften – auch sonst haben die Rotjacken ihre Hausaufgaben gemacht.

Zum Beispiel bei der Präsentation des neuen Sessionsordens. Gemeinschaftlich wird er enthüllt und der Chef der geselligen Vereine, Leo Hellmann, sowie Ortsbürgermeister Heinz Manten und sein Vorgänger Hans Schraets sind mit dabei und werden sogleich zu den ersten Ordensträgern. Zum Vorschein kommt das Motiv eines Ortsbild-prägenden Hauses: Der von Elmar van Treeck gestaltete Orden zeigt das „Alte Pastorat“, im Jahr 1451 erbaut und von Friedhelm Biermann liebevoll seit 1984 restauriert. Zeit für ein erstes „dreifach Helau“, zu dem in Veert bekanntlich immer das Pferd wiehert.

Fraglos ein großes Highlight der Veranstaltung waren die grün-schwarz gestylten kleinen Frösche, die mit großer Hingabe das Märchen vom Froschkönig inszenierten und das Publikum zu Beifallsstürmen animierten. Dabei war für die vielen Gäste im Bühnenbereich des Saales nicht klar zu erkennen, wer aufgeregter war: die tanzenden Kinder oder Renate Kubon, eine der Trainerinnen, die dem Auftritt geradezu entgegenfieberte. Nachdem Präsident Hans „Hammer“ Kubon alle befreundeten Tollitäten gemeinsam auf die Bühne geholt hatte, um dem Abschied von Prinzessin Nadine und ihrer Garde einen schönen Rahmen zu geben, war die Spannung im Saal kaum noch auszuhalten. Danach gehörte der Saal ihr: Prinzessin Daniela I. (van Rennings) zog mit ihrer „Westerngarde“ in den Saal ein und Ex-Prinzessin Elke Schüren stellte die neue Veerter Regentin in ihrer humorvollen Laudatio dem Publikum vor. So erfuhren die Narren, dass die glücklich strahlende Prinzessin Daniela, von vielen Menschen schlicht „Ela“ genannt wird und bereits seit rund 20 Jahren eine echte Veerterin ist. Die als Dental-Betriebswirtin beruflich tätige Tollität hat zwei Söhne und unterstützte sogar den Spielmannszug Kapellen an der Querflöte. Dazu war sich Laudatorin Elke sicher: „Daniela gibt auch beim Feiern richtig Gas!“

Nach dem prächtigen Blumenstrauß, der ihr von ihrer Freundin Elke überreicht wurde, stellte die neue Veerter Regentin die Mitglieder ihrer „Westerngarde“ vor, in der sich etliche bekannte Gesichter vom Hovenweg während der Session hervortun werden. Und was ihre Verbundenheit zu den Narren betrifft, ließ die fröhliche Prinzessin Daniela erst gar keine Zweifel aufkommen: „Mit Euch zu feiern / eine tolle Session / das ist hier meine / närrische Passion!“ Der Jubel der Veerter Jecken und der vielen Gäste befreundeter Karnevalsvereine vom Niederrhein unterstrich es deutlich: Das Dorf, in dem das Pferd wiehert und selbstverständlich auch der VVK sind für die neue Session gut gerüstet.

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