Geldern Karl-Heinz Pastoors trägt die Festkette

Geldern · Seit vielen Jahren kümmert sich der Veerter beim Heimat- und Verschönerungsverein um die Ortsgeschichte. Im Rahmen der Sommerkirmes, die vom 16. bis zum 19. Juni stattfindet, steht er nun in der ersten Reihe.

 Veerts neuer Festkettenträger Karl-Heinz Pastoors (Mitte), eingerahmt von seinen beiden Adjudanten Franz Kubon (links) und Jürgen Giesen.

Veerts neuer Festkettenträger Karl-Heinz Pastoors (Mitte), eingerahmt von seinen beiden Adjudanten Franz Kubon (links) und Jürgen Giesen.

Foto: Seybert

30 Jahre gibt es nun bereits den Veerter Heimat- und Verschönerungsverein. Anlässlich dieser runden Zahl kommt auch der diesjährige Festkettenträger aus dessen Reihen. Am Mittwochabend wurde er im Zuge der Versammlung der Geselligen Vereine bekannt gegeben: Es ist Karl-Heinz Pastoors, der seit 1989 ein aktives Mitglied der Brauchtumsgruppe des Vereins ist. Dort kümmert er sich um die Sammlung und Archivierung alter Fotos und historischer Unterlagen. Weit mehr als 8000 davon hat er bereits für die kommenden Generationen in Sicherheit gebracht.

Doch wann und wie kam es dazu, dass Pastoors ein Freund der Historie wurde? "Das war auf dem Gymnasium", erinnerte er sich. "Mein Geschichtslehrer hat seinen Unterricht immer so interessant gemacht und mein Interesse geweckt. Denn die Heimatforschung ist wichtig, nur so kann man ja erfahren woher man kommt, und daraus auch etwas lernen." Um auch anderen die Veerter Vergangenheit nahe zu bringen, organisierte Karl-Heinz Pastoors bereits über 20 Ausstellungen.

Während seiner Vereinsmitgliedschaft freute ihn besonders der Umzug aus der kleinen Heimatstube im Veerter Feuerwehrhaus hin zur neuen Örtlichkeit mitten im Ortskern: "Jetzt kann man alles viel schöner präsentieren. Statt 16 nun plötzlich 60 Quadratmeter zu haben, das war einfach großartig!"

Pastoors kümmerte sich über die Jahre um viele verschiedene Projekte. Zum Beispiel rief er für einige Zeit die Tradition des "Zuckerplass-Dobbebe" wieder ins Leben. Das ist ein Würfelspiel mit Zuckerplätzchen, das zuvor bis in die 70er Jahre in Kneipen gespielt wurde. Er veranstaltete einen Adventsmarkt und rief 1998 mit der Brauchtumsgruppe den "Veerter Kalender" ins Leben, von dem in Kürze die 20. Auflage erscheinen wird.

Aber auch jenseits des Dorfes war er aktiv. Ob als ehrenamtliches Mitglied des Rheinischen Amts für Boden- und Denkmalpflege in Xanten oder als "Wanderbaas", der von 1995 bis 2000 Ausflüge und Radtouren durch die Umgebung organisierte: Denn egal, was er macht, die Heimat und die Vermittlung ihrer Geschichte liegt Karl-Heinz Pastoors eben sehr am Herzen.

Daraus resultiert auch seine Plakette, die nun Teil der Festkette wird. Diese wird sein persönliches Historie-Highlight zeigen: "In Pont an der Niers habe ich nämlich vor einigen Jahren etwas ganz besonderes entdeckt: ein römisches Fundstück, das ein Fabelwesen zeigt, einen 'See Panther'." Und eben jener begleitet nun den Hobby-Archäologen und Geschichtsbewahrer ab der Proklamation am 16. Juni, wenn ihm die Festkette umgehängt wird.

Ihm zur Seite stehen seine beiden Adjutanten Franz Kubon und Jürgen Giesen. Sie sind ebenfalls seit vielen Jahren in der Brauchtumsgruppe tätig. Kubon, der regelmäßig die "Schufflertruppe" des Heimatvereins unterstützt, ist seit sieben Jahren dabei, und Jürgen Giesen, der auch bei der Veerter Kyffhäuser Kameradschaft aktiv ist, seit 18 Jahren.

Mehr Informationen zu der vom 16. bis 19. Juni dauernden Veerter Sommerkirmes gibt es im Internet auf der Seite www.geselligevereine-veert.de

(RP)
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