Lokalpolitik und dörfliche Rivalitäten im Programm Dorfgeschehen im Fokus bei Hartefelder Kappensitzung

Hartefeld · Die Kappensitzung des Spielmannszuges Blau-Weiß Hartefeld nahm gekonnt das Dorfgeschehen aufs karnevalistische Korn. Die Jecken feierten ausgelassen im Saal der Dorfschmiede.

 Die Jelly’s zeigten bei der Hartefelder Sitzung tolle Tänze mit einigen Hebefiguren.  Foto: Prümen

Die Jelly’s zeigten bei der Hartefelder Sitzung tolle Tänze mit einigen Hebefiguren. Foto: Prümen

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Ein buntes und abwechslungsreiches Programm boten die Akteure bei ihrer Kappensitzung in Hartefeld. Der Spielmannszug Blau-Weiß feierte seinen traditionsreichen Sitzungskarneval. Die dörflichen Ereignisse und die verbalen Scharmützel, beispielsweise zwischen Hartefeldern und Vernumern, bestimmten die Büttenreden. Sie sorgten beim Rückblick für Attacken auf die Lachmuskulatur und lieferten zugleich Highlights.

Der Dypter (Herbert van Stephoudt) platzierte mittig seine Hiebe, nannte Ross und Reiter im blauen Licht von Hartefeld. Er erinnerte nicht nur an jüngste Dorfereignisse, wie die verspätet eingeschaltete Neujahrsbeleuchtung. Auch das Fass der Lokalpolitik machte er auf. Er nahm bauliche Maßnahmen wie die Gestaltung der Kreisverkehre inklusive Radwege-Neubau ins Visier nach dem durchgängigen Motto „Einer muss den Job ja machen, bitte keine halben Sachen.“ Ähnliche Stoßrichtung wählten „Die 2 vom Bass“ (Michael Görtz und Jürgen Tebarth). Norbert Clancett und Herbert van Stephoudt führten souverän durch die beiden jecken Halbzeiten.

Tanzeinlage Prinz Bodo I. ist nicht nur ein schmucker Prinz, wie die „UkeBox“ live und in Farbe mit Sascha Kisters an seiner Ukulele feststellte. Einziges Manko: die Kleiderordnung. Die vernachlässigt der Prinz gerne – und erscheint statt in beinbetonender weißer Strumpfhose und kurzer Prinzenhose in einfachen weißen Jeans. So direkt angesprochen verschwand seine Tollität hinter der Bühne und erschien wie gefordert in Strumpfhose – ganz zur Freude des Publikums. Aber Prinz Bodo hatte noch mehr drauf. Er und seine Prinzengarde enterten die Bühne und liefen dann im sportlichen Outfit als durchtrainierte athletische „Bodo-Boys“ zur Höchstform auf. Sie steppten auf dem Trampolin und zeigten einmal mehr, Prinz und Prinzengarde sind in körperlicher Bestform. Zugabe und Abmarsch. Gelungen ebenfalls der Auftritt der Veerter Prinzessin Elke mit ihrer Blumengarde.

Kostümierung Nicht die originellste Kostümierung machte in Hartefeld das Rennen. Vielmehr legten die Jecken Wert auf eine praktische Verkleidung ohne viel Schnickschnack. So feierten sie in tierischen „Ganzkörperkostümen“ als Löwen, Tiger, Bienen oder Maikäfer. Gruppen traten als „Insektengeschwader“ auf.“

Veteran Zu den Urgesteinen gehört ohne Zweifel Herbert im Zwiegespräch mit seinem Handpuppenfreund Pelle. Herbert Stienen nimmt mit seinem 49. Auftritt vor dem Hartefelder Publikum Anlauf auf das goldene Bühnenjubiläum in der nächsten Session. Auch er kam mit seinen Dorfgeschichten nicht ohne Zugabe von der Bühne.

Bester Witz Der besten Witz fiel beim Auftritt von „Die 2 vom Bass“: „Dich ertragen die Leute doch nur, weil du so eine nette Frau hast.“

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