Närrischer Niederrhein Tierisch guter Karneval in Kapellen

KAPELLEN · Insbesondere junges Publikum fand sich bei bestem Wetter im Ortszentrum des Gelderner Ortsteils ein. Hans-Wilhelm Kühnen (HWK) vom Radio Niederrhein sorgte anschließend im Zelt für Stimmung.

 Fröhlich und bunt kostümiert zogen die Gruppen beim Karnevalszug in Kapellen mit und verbreiteten gute Laune.

Fröhlich und bunt kostümiert zogen die Gruppen beim Karnevalszug in Kapellen mit und verbreiteten gute Laune.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Kapellen feierte am Sonntag ganz jeck den Straßenkarneval. Manche suchten ihr Kostüm nach „flirt-strategischen“ Aspekten aus. So auch der als Blumenwiese verkleidete Volker Zacharyasz aus Pont. Er hatte den perfekten Anmachspruch parat: „Hey, würdest du gerne mit mir Picknick machen?“.

Ein im Durchschnitt 14 bis 20 Jahre altes Party-Publikum fand sich nach und nach bereits gegen 13 Uhr rund um die Kapellener Kirche ein. Familien positionierten sich mit ihren Kindern etwas abseits vom harten, karnevalistischen Partygeschehen und warteten auf den Beginn des Zuges. Gegen 14.11 Uhr ging es los. Der 56. Kapellener Narrenzug startete am Hagelkruys. Das Komitee der Kapellener Karnevalsgemeinschaft schritt zusammen mit sechs als „Engels-Schmetterlinge“ verkleideten, jungen Damen voran. Hinter ihnen ertönte der Fanfarenkorps bestehend aus den „Swingenden Doppelzentnern“.

Auf dem Promiwagen mit dem Slogan „Kaiser Sven und sein Gefolge“ waren die Ortsbürgermeisterin Andrea Dahmen und ihre karnevalistischen Konsorten vertreten. Als Vampire verkleidet, schmissen sie kleine Chipstüten und weitere Leckereien in die wartende Menge.

Die als Bauern und Blumenmädchen kostümierten Jecken der Katholischen Landjugendbewegung Wido-Achterhoek  dürften mit ihren lauten Elektrobeats insbesondere den jungen Feiernden aus Kapellen und Umgebung gefallen haben.

Für eine besonders gute Stimmung sorgte auch der Freundeskreis Aengenesch mit seinem diesjährigen Mexikaner-Motto. Mit Sombrero und Poncho heiterten die Aengenescher die Zuschauer mit karnevalistischen Lautsprecher-Ansagen und Songs von Andreas Gabalier an.  Die orangefarbenen Hippies von der Schanzfeld-Wyenhorst bescherten „Peace, Love and Harmony“ ganz im Stile der 68er-Bewegung von ihrem Flower-Power-Wagen ausgehend. Die Kapellener Pfadfinder kostümierten  sich in diesem Jahr als Bienen und Imker.

Mancher war nicht nur einfach dabei, sondern selbst schon einmal mittendrin gewesen. Zuschauer Alexander Laabs ist von klein auf bei jedem Kapellener Karnevalszug dabei gewesen. In den Jahren 2005 und 2006 stand er selber auf einem fahrbaren Untersatz und schmiss Kamelle. „Damals hatten wir immer schlechtes Wetter, heute meint der Wettergott es wirklich gut mit uns“, erzählte der 28-Jährige. Der strahlend blaue Himmel und der Sonnenschein waren eine nette Zugabe zum Kamelleregen. Schlusslicht des Zuges stellten die Bewohner der Langen Straße dar, die sich selbst als „Karnevalszentralbezirk“ verstehen. Als Kinder-Überraschungseier verkleidet, verteilten sie auch unter anderem die beliebten Schoko-Eier mit dem gewissen Extra.

Eines der wohl schärfsten Kostüme – fernab vom Karnevalszug – war ein originalgetreues Grinch-Kostüm. Man wartete förmlich nur darauf, dass Schauspieler Jim Carrey in seiner Rolle als Grinch unter der Maske zum Vorschein kommt. Es lohnte sich also, den Blick auch über die Besucher des Zuges schweifen zu lassen.

Mit dem Zug war der Karneval der Kapellener aber noch lange nicht zu Ende. Das Zelt von Radio Niederrhein öffnete im Anschluss an den Zug gegen 15.30 Uhr seine Pforten. Der legendäre DJ Hans-Wilhelm Kühnen (HWK) legte traditionell in Kapellen auf.

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