Kapellener Schulklasse singt für Ukraine Marienschüler singen für die Ukraine

Kapellen · Die Klasse 4 von Klassenlehrerin Ursula Küppers verzichtete auf den Schwimmunterricht und sammelte eine Spendensumme von 1100 Euro bei einem spontanen Konzert auf dem Gelderner Markt zugunsten der Kriegsopfer ein.

 Klaas, Luise, Anton, Jakob (v.l.) mit dem Friedensplakat für die Aktion zugunsten der Menschen in der Ukraine.

Klaas, Luise, Anton, Jakob (v.l.) mit dem Friedensplakat für die Aktion zugunsten der Menschen in der Ukraine.

Foto: Heinz Spütz

Singen, sammeln, Gutes tun – tatenlos zusehen in Zeiten des Krieges in der Ukraine war für die Viertklässler der Marienschule in Kapellen keine Option. Deshalb ließen sie ihren heiß geliebten Schwimmunterricht sausen, um stattdessen mit dem „Schwimmbus“ zum Gelderner Markplatz zu fahren und für die Kriegsopfer in der Ukraine Spendengelder zu sammeln.

„Es war an dem Morgen nach dem Kriegsausbruch“, erinnert sich Klassenlehrerin Ursula Küppers. „Die Kinder waren anders als sonst drauf. Irgendwie verunsichert, fast schon ängstlich.“ Ursula Küppers ging der Sache auf den Grund und es wurde klar, dass dieser Krieg Spuren bei den Kindern hinterlassen hatte. Im gemeinsamen Gespräch wurde bei den Schülern der unbedingte Wille deutlich, Hilfe zu leisten – und sie wusste auch, wie es gehen könnte: gemeinsam singen. „Das ist doch eine Selbstverständlichkeit, denn es geht ja um Menschen. Da kann man ruhig mal auf den Schwimmunterricht verzichten“, erklärt Anton.

Ursula Küppers wollte dem Vorhaben absolut nicht im Wege stehen und so wurden ein paar Rasseln, eine Trommel, eine Gitarre, Notenständer und Textblätter eingepackt, um vor dem Drachenbrunnen in Geldern eine bunte Mischung aus christlichen und lustigen Liedern, aber auch aus Friedensliedern, die sie aus dem Gesangsunterreicht kannten, zu singen. Vor einem selbst entworfenen Friedensplakat stand ein Spendenhut. „Die Kinder hatte noch gar nicht mit dem Singen angefangen, da lagen schon 40 Euro im Hut“, sagt Ursula Küppers. Nach gerade einmal einer Stunde konnten die überragende Summe von 1100 Euro präsentiert werden, die den Kriegsopfern in Osteuropa zugutekommen wird.

„Viele der Menschen blieben stehen und haben uns zugehört, einige gaben Applaus, andere haben nur das Geld in den Hut geworfen und sind weitergegangen. Aber ein paar Leute fingen auch an zu weinen“, berichten die Schüler.

Dass Kinder im Alter der Viertklässler von dem aktuellen Geschehen in Russland und der Ukraine emotional betroffen und, mehr als vielleicht von so manchem Erwachsenen vermutet, informiert sind, wird deutlich, wenn sich neben Anton noch Jakob, Luise und Klaas zu Wort melden: „Die kämpfen ja, obwohl die Ukraine das gar nicht will und viele Menschen sterben da“, „Der Putin will doch nur der Stärkste sein und Russland vergrößern“, „Da gibt es ja ganz viele Opfer, die das Geld dringend brauchen, weil sie ja kein Dach mehr über dem Kopf haben“, „Das ist doch in Europa und gar nicht so weit weg von uns“, war von ihnen zu hören.

Ihre Meinung und Informationen haben sie zum Teil aus der Nachrichtensendung „Logo“ im TV-Kinderkanal, aus dem Radio und aus Gesprächen, die ihre Eltern mit ihnen führen.

Was mit dem Spendengeld passieren soll, konnten die vier Schüler schnell aufzählen: Lebensmittel, Klamotten, Medikamente und Unterschlupf sollen davon bezahlt werden. Das Spendengeld wird an die Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern weitergeleitet, die mit Lkw Hilfsgüter in die Krisenregion bringen lässt. Ulla Küppers stellte abschließend heraus, dass diese Aktion nicht die erste der Marienschule war und ganz bestimmt noch weitere folgen werden.

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