Vereinsgründung Kapellener formieren sich neu

Kapellen · Ein neuer Verein soll das Engagement im Dorf beleben und Werbung für den Ort an der Fleuth machen. Auf der Aufgabenliste stehen eine Internetseite, ein Mehrgenerationenhaus, Barrierefreiheit – und ein neuer Name für Kapellen.

 Wohnen und Natur zu verknüpfen – das ist ein besonderes Anliegen von Andrea Dahmens und Herbert Verfürths neuem Verein.

Wohnen und Natur zu verknüpfen – das ist ein besonderes Anliegen von Andrea Dahmens und Herbert Verfürths neuem Verein.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Beim Namen sind sie sich noch nicht ganz sicher, aber der klassische „Heimatverein“ soll es nicht werden. Andrea Dahmen, Ortsbürgermeisterin von Kapellen, und Herbert Verfürth wollen einen neuen Verein für Kapellen gründen. Das Ziel: Das Dorf soll sich weiterentwickeln und das auch nach Außen zeigen.

Wer sich über Kapellen informiert, der findet einen Ort in Belgien, Stadtteile in Moers, in Grevenbroich und in Wuppertal. Wer noch etwas weiter liest, der erfährt, dass Kapellen im Jahr 1250 erstmals urkundlich erwähnt wurde und dass die Fleuth den Ort durchfließt. Dass es eine Grundschule und einen Zahnarzt, einen Bürgersaal und eine Vereinsgemeinschaft hat, aber nicht. „Wir wollen für Kapellen eine Marke bilden“, sagt Herbert Verfürth. „Darum arbeiten wir schon jetzt an einem Dorfportal, einer Internetseite, die wie ein Prospekt über Kapellen funktionieren soll.“ So sollen sich auch mögliche Neu-Kapellener, die sich für ein Haus oder eine Wohnung interessieren, über das Dorf informieren können.

Das ist aber nicht das einzige Anliegen des zukünftigen Vereins. Der Klub ist das Ergebnis einer Arbeit, die bereits mehrere Jahre andauert. Über das deutsch-niederländische Kooperationsprojekt „Krake“ mit der Hochschule Rhein-Waal in Kleve hatten sich 2016 bereits mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die die Themen Identität, Nahversorgung, Wohnen und Mobilität in Kapellen angegangen sind. Teil davon war eine große Bürgerbefragung. Und auch die ersten Ergebnisse waren sichtbar: Ein eigenes Logo für Kapellen und ein Weg vom Kindergarten bis zur St.-Bernardin-Straße.

Im März ist das Projekt ausgelaufen, aber die Kapellener wollen weitermachen. Ein 80-seitiges Entwicklungskonzept ist vom Krake-Projekt übrig geblieben und das soll umgesetzt werden. „Das geht natürlich nicht ohne Politik und Verwaltung“, sagt Dahmen. „Aber damit wir Kapellener weiter mitmischen können, müssen uns eine neue Form geben.“ Das soll schon in zwei Wochen geschehen. Am Donnerstag, 19. September, findet die Gründungsveranstaltung um 19.30 Uhr in der Wohnanlage St. Bernardin statt. Mitglied werden dürfe jeder, betonen sie, einen Beitrag müsse niemand zahlen.

Danach wolle man als offizieller Verein durchstarten. Kleine und große Ziele haben sich die Gründer schon gesetzt: Wohnen und Natur verknüpfen, lückenhafte Radwege nach Kevelaer oder Achterhoek ausbauen, Markierungen für Parkplätze auf der Lange Straße, W-Lan in ganz Kapellen, Barrierefreiheit im gesamten Dorf für Menschen mit Rollatoren, Kinderwagen, Rollstühlen. Auch mit dem Streit um die zugebaute Gartenstraße will sich der Verein auseinandersetzen. „Die Wege hinter den Häusern sind ein wichtiger Bestandteil von Kapellen, Wir müssen schauen, wie wir damit umgehen, wenn alle Entscheidungen getroffen sind“, sagt Verfürth.

Ein Plan, den Dahmen und Verfürth unbedingt realisieren wollen, ist ein Mehrgenerationenhaus. Die Planungen für 40 Wohneinheiten für Jung und Alt liefen bereits, einen Ort wollen Dahmen und Verfürth aber noch nicht verraten. Eine andere Idee ist, den Namen in „Kapellen an der Fleuth“ zu ändern, damit keine Verwechslungsgefahr mehr besteht.

Den bestehenden Vereinen will die neue Gemeinschaft keine Konkurrenz machen, betonen die Initiatoren. Stattdessen wolle man zusammenarbeiten. „Wir werden nach der Gründung der Vereinsgemeinschaft Kapellen beitreten und bestimmte Aufgaben übernehmen“, sagt Dahmen.

„Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass Kapellen schrumpft“, fasst Verfürth zusammen. „Und vielleicht sogar noch weiter wächst.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort