Beratung im Bauauschuss Kerken Kampf um Eyller Wochenendhausgebiet geht weiter

Teilerfolg für die Eigentümer. Gemeinsam mit allen Fraktionen wurde ein Antrag zur Regionalplanänderung eingereicht.

 Die Eigentümer im Wochenendhausgebiet kämpfen um offizielles Wohnrecht. Nun kommt Hilfe von der Politik — doch Gegegnwind aus dem Rathaus.

Die Eigentümer im Wochenendhausgebiet kämpfen um offizielles Wohnrecht. Nun kommt Hilfe von der Politik — doch Gegegnwind aus dem Rathaus.

Foto: Ja/Möwius, Dirk (möw)

Im Kampf um ihre Immobilien im „Wochenendhausgebiet Eyller See“ haben die Eigentümer einen Teilerfolg erreicht. Gemeinsam mit allen Fraktionen wurde eine Stellungnahme zur Regionalplanänderung eingereicht. Doch die Verwaltung empfiehlt, dass die Fraktionen ihrem eigenen Antrag nicht zuzustimmen sollen. Beraten wird das Thema am Dienstag um 18 Uhr im Bau-, Umwelt und Planungsausschuss.

Seit vielen Jahren beschäftigt das Thema „Wochenendhausgebiet Eyller See“ Verwaltung und Behörden. Die Eigentümer versuchen seit Jahren, eine Dauerwohnnutzung zu erreichen. Zuletzt hatte der Rat eine Stellungnahme zur Änderung des Landesentwicklungsplanes abgegeben. Diese wurde seitens der Landesplanungsbehörde Düsseldorf abgelehnt. Zudem liegt noch eine Petition im Landtag vor. Ziel der Petition ist die Legalisierung der Dauerwohnnutzung im Wohnwochenendhausgebiet „Eyller See“. Voraussichtlich wird sie Ende des Jahres beraten

„Anfang Juni haben wir erfahren, dass der Regionalrat Düsseldorf die Bezirksregierung beauftragt hat, eine Änderung des Regionalplans durchzuführen. Grund dafür ist, dass die Bevölkerungsvorausberechnung aus 2012 nicht mehr aktuell sind. Die Zahlen des benötigen Wohnraumes liegen wesentlich höher. Diese Chance wollten wir nutzen, um eine Stellungnahme zu dieser Änderung abzugeben“, so Gabriele Rössel, Vorsitzende des Vereins Wohnpark Eyller See.

„Wir sind daraufhin aktiv auf die Fraktionen und den Bürgermeister zugegangen und haben um einen so genannten Runden Tisch gebeten. Ziel sollte eine Erarbeitung einer gemeinsamen Stellungnahme vom Wohnpark Eyller See und des Rates sein. Die Idee wurde von den Fraktionen CDU, SPD und BVK trotz Sommerpause positiv angenommen. Lediglich der Bürgermeister sah keine Notwendigkeit, sich daran zu beteiligen. Er habe aus seiner Sicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft“, so Rössel weiter. In den darauffolgenden Wochen wurde dann gemeinsam mit den Fraktionen bei insgesamt drei Treffen eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet. „Sehr verwundert sind wir Eigentümer nun, dass die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Ausschuss und den Rat diese gemeinsame Stellungnahme ablehnen will“, so der 2. Vorsitzende Udo Schipior. Bei zwei Gesprächen mit Mitgliedern des Regionalrates, hat man uns geraten, genau so zu verfahren wie in dem gemeinsamen Antrag vorgeschlagen. Nur so haben wir eine reale Chance, dass unser Gebiet als „ASB im RPD“ (Allgemeiner Siedlungsbereich) ausgewiesen werden kann“, so Schipior weiter.

Tatsächlich empfiehlt die Verwaltung den Fraktionen, dem Bürgerantrag und dem eigenen gemeinsamen Antrag nicht stattzugeben. Auf mehreren Seiten wird begründet, warum die beantragte Anregung der Ausweisung von ASB-Flächen die beschriebenen Ziele unbeachtet lassen würde. Wörtlich heißt es: „Da keine städtebaulichen Gründe für eine Ausweisung von Wohnbauflächen in diesem Bereich erkennbar sind, bleibt als einzige Begründung die Anbindung des Wochenendhausgebietes an den Siedlungsraum. Dies kann jedoch nach Ansicht der Verwaltung keine Basis für eine solche Anregung durch die Gemeinde sein, zumal außerdem zu befürchten ist, dass hier als Präzedenzfall Tür und Tor für weitere ähnliche Begehrlichkeiten an anderen Stellen des Gemeindegebietes geöffnet werden.“ Die Ausweisung eines ASB zur Schaffung der planungsrechtlichen Zulässigkeit von dauerhaftem Wohnen im Wochenendhausgebiet Eyller See sollte in der gemeindlichen Stellungnahme separat beantragt werden, so die Empfehlung aus dem Rathaus.

An der Sitzung am Dienstag wollen die Eigentümer erneut zahlreich teilnehmen. Denn die Frage, warum die Verwaltung sich so vehement gegen eine Ausweisung des Ortsteils Eyll zum „ASB im RPD“ wehrt, sei ihnen unerklärlich. Gabriele Rössel: „Vor allem vor dem Hintergrund, dass der Regionalrat händeringend nach weiteren Wohnbaulandflächen sucht.“

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