Kleinkunst Die „Frizzles“ bringen Spaß ins Festzelt auf der Boeckelt

Geldern · In Kooperation mit der St.-Maria-Magdalena-Bruderschaft Boeckelt hatte der Kunstverein Gelderland das Improvisationstheater „Die Frizzles“ zu Gast. Der Bruderschaftsvorsitzende Emil Kempkens verteilte Vorschusslorbeeren „Der Kunstverein hat wieder eine gute Wahl getroffen.“ „Zieren Sie sich nicht, agieren Sie, reagieren Sie“, forderte Christel Terhorst das Publikum zum Mitmachen auf.

 Die Bühnendarsteller mischten sich unter das Publikum.

Die Bühnendarsteller mischten sich unter das Publikum.

Foto: Heinz Spütz

Und so kam es, dass gleich bei der ersten „Impro“, wie die Sequenzen genannt werden, „Warzenschwein, Holland und Laubsauger“ als Internetseiten urkomisch verlinkt wurden. Einen Ort, den man Gästen in Geldern gerne zeigt, ist laut Zuruf das Schloss Haag. Dort flanierten Betty und Ilka, die von Arnds „Stopp“ und dem Publikumsruf „Das klingt nach einem Lied“ ihre Unterhaltung musikalisch fortsetzen mussten. Keyboarder Bernd begleitete grandios beim Spontangesang. „Uns gibt es immer nur im Moment“, meinte Arnd, „deshalb wollen wir was Bleibendes schaffen.“ So moderierte er improvisierte Gesangsstücke an, die Urlaubsärgernisse zum Thema haben sollten. Heraus kamen die Nonsenslieder „Pilotenstreik“, „Sonnenbrand und Quallenplage“ sowie eine „Ode an die Reiseübelkeit“. Auch die Aktion „Neue Wahl“ gestaltete sich von Beginn an zum Schenkelklopfer, als Arnd sich als Bofrost-Fahrer vorstellte: „Hallo, ich bin’s, die Erbsen.“ Gemäß Zuschaueransage wurde im imaginären Zirkus eine Trapeznummer gespielt, die noch einmal als Gangsterrap dargestellt werden musste. Bei einem witzigen Einkaufsbummel spielte der regionale Einzelhandel eine große Rolle. Und wie man ein Interview zum neuen Brettspiel „Lüllingen“ amüsant in Gebärdensprache übersetzt, zeigte Betty mit viel Enthusiasmus und Körpereinsatz. Verschiedene Genres mussten die Stand-Up-Komödianten mit dem Kräuterbitter „Els“ verbinden, den sie von der Bruderschaft serviert bekommen hatten.

„Wir haben nichts mehr vorbereitet, aber wir können ja noch was improvisieren“, meinte das Ensemble auf Frage nach Zugabe. Zuschauer Werner wurde sein tiefgelegter Keller zum Verhängnis. Er musste auf die Bühne und gemeinsam mit „Herrn Michels“ die Szene mithilfe der Frizzles nachspielen. Eine Gaudi für alle.

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