Roman-Debüt einer jungen Schriftstellerin Düstere Zukunft einer glücklichen Frau

Die Aldekerker Schriftstellerin Sandra Toth präsentiert nicht nur einen Debütroman, sondern legt gleich eine ganze Trilogie vor. Die 33-Jährige lädt die Leser zu einer spannenden Reise in die „Finsterzeit“ ein. Die Bände umfassen jeweils rund 300 Seiten. Zum Auftakt erscheint „Das Dorf“.

  Laptop und Kugelschreiber befinden sich stets in Reichweite der jungen Schriftstellerin Sandra Toth.

Laptop und Kugelschreiber befinden sich stets in Reichweite der jungen Schriftstellerin Sandra Toth.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Laut eigenen Worten ist sie im „hübschen“ Aldekerk zu Hause, Mutter von zwei „zuckersüßen“ Kindern und „glücklich“ verheiratet. Lauter Adjektive eines rundum zufriedenen Lebens. Und dann das: Die junge Schriftstellerin Sandra Toth präsentiert jetzt nicht nur einen Debütroman, sondern gleich drei davon. Die „Finsterzeit“-Trilogie, deren Teile sich in einer wahrlich katastrophalen Zukunft abspielen, im Vergleich zu der die aktuelle Corona-Zeit ein Kindergeburtstag ist. Für die 33-jährige Autorin, die schon als Mädchen ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte, überhaupt kein Widerspruch: „Mich haben schon immer diese romantischen Dystopien fasziniert, solche Endzeitgeschichten, in denen das Herz nicht zu kurz kommt. Ich habe bereits eine neue Geschichte im Kopf, in der Themen wie Tod, Leid und Chaos eine große Rolle spielen.“

Und so liest sich der Klappentext als Vorgeschmack auf die „Finsterzeit“: „Lara und Thomas stehen fassungslos vor den Trümmern ihrer Zeit. Die erbarmungslos vorangetriebene Energiewende spaltet das Land in Arm und Reich, das Stromnetz ist zusammengebrochen. Hunger, Gewalt und Mord sind an der Tagesordnung, alle sind auf der Flucht.“ Mit dem ersten Teil „Das Dorf“, der in der nächsten Woche als Taschenbuch erscheint, begann Sandra Toth vor fünf Jahren. Inzwischen sind auch ihr vierjähriger Sohn Tim und das acht Monate alte Baby Nora auf der Welt. Und ganz nebenbei ist die Roman-Trilogie fertig. Die gebürtige Moerserin, die nach dem Abitur eine Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten absolvierte, hat sich mit dem Alltag gut arrangiert: „Ich habe mich längst daran gewöhnt, zwischen Babyflaschen und Spielzeug zu schreiben.“

Zuerst durften ihre Eltern und ihr Mann Alex in die düstere Welt eintauchen, in der ihre Protagonisten Lara und Thomas verzweifelt Zuflucht suchen. Die engsten Familienmitglieder zeigten sich durchaus als kritische Leser, die die eine oder andere Anmerkung auf Lager hatten. „Danach haben auch einige Freunde die ,Finsterzeit’ gelesen. Sie haben meistens versucht, Ähnlichkeiten zwischen Lara und mir zu entdecken. Aber meine Romanfigur hat kaum etwas mit mir zu tun“, versichert die Autorin.

Alex Toth gab schließlich den entscheidenden Anstoß auf dem Weg zur Veröffentlichung. „Mein Mann hat mich ermutigt, einen Verlag zu suchen, weil er gemerkt hat, dass ich einen kleinen Schubser brauche“, erzählt sie. Schon der erste Schuss sollte sich als Volltreffer erweisen. Sandra Toth nahm Kontakt zur „Maracuja-Gmbh“ in Wachtendonk auf, zu der auch der „FeuerWerke“-Verlag gehört. Deren Geschäftsführer Tim Rohrer zeigte sich hellauf begeistert von dem umfangreichen Erstlingswerk und warf gleich einmal die Marketing-Maschinerie an. Mit der „Finsterzeit“ wendet sich der Verlag beispielsweise an die Fans der „Tribute von Panem“ – ein Konzept, das offenbar aufgeht. Denn seit einigen Wochen ist die Trilogie bereits als ebook-Version erhältlich. Und die Resonanz der „SciFi“-Leserschaft ist durchweg positiv. „Natürlich bin ich weiterhin sehr gespannt darauf, wie meine Bücher ankommen. Aber es gibt schon die ersten tollen Kommentare, über die ich mich sehr freue“, sagt Sandra Toth.

Die sympathische Aldekerkerin hat übrigens kein Interesse daran, dass die fiktiven Abenteuer von Lara und Thomas eines Tages Wirklichkeit werden. „So lange sich die ,Finsterzeit’ in meiner und der Fantasie der Leser abspielt, ist alles gut. Die Auswüchse der Corona-Zeit reichen mir völlig. Es hat mich dann doch sehr erschrocken, wie sich einige Menschen während der Hamsterkäufe verhalten haben.“ Sagt eine Frau, die sich in Sachen düsterer Zukunft bestens auskennt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort