Straelener Autor auf Frankfurter Buchmesse Ein Buch zu Klischees über die Kirche

Straelen/Frankfurt · Josef Bordat stammt aus Straelen und lebt in Berlin. Auf der Frankfurter Buchmesse stellte er am Mittwoch sein in zweiter Auflage erschienenes Werk „Von Ablasshandel bis Zölibat: Das ,Sündenregister‘ der Katholischen Kirche“ vor.

 Der in Straelen geborene Autor war am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse.

Der in Straelen geborene Autor war am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse.

Foto: privat

Josef Bordat hatte am Mittwoch einen wichtigen Termin in Frankfurt. Der aus Straelen stammende Autor stellte auf der Buchmesse sein Buch „Von Ablasshandel bis Zölibat: Das ,Sündenregister‘ der Katholischen Kirche“ vor. In dem im vorigen November vom Lepanto-Verlag veröffentlichten Werk beschäftigt sich Bordat nicht zum ersten Mal mit religiösen Themen.

Das Buch, im Juli in der zweiten Auflage erschienen, geht laut Mitteilung des Verlags auf Klischees über die Kirche ein, mit denen sich viele Menschen, die diese Kirche nicht nur als menschenfeindlichen Machtfaktor sehen, in Diskussionen immer wieder auseinandersetzen müssen. Bei Gesprächen am Arbeitsplatz oder in der Mensa, auf WG-Partys oder Familienfeiern, aber auch in den Internet-Foren begegnen einem dabei die stets gleichen Angriffsformationen. Das „Sündenregister“ der Katholischen Kirche ist in den Augen des modernen, „aufgeklärten“, religionsfernen Menschen ellenlang.

Die Kirche werde von außen mit Kritik und Forderungen konfrontiert und müsse auch innerhalb ihrer Mauern manche Zerreißprobe bestehen. „Seit der Aufklärung ist die Vernunft an die Stelle der Religion getreten“, heißt es dann etwa. Oder: „Die Kirche hat die Wissenschaft immer bekämpft – und tut es bis heute.“ Oder: „Der Wahrheitsanspruch der Kirche führte immer wieder zu Kriegen.“ Oder: „Die Kirche hat im Dritten Reich total versagt.“ Oder: „Die Kirche ist durch zahllose Missbrauchsfälle völlig diskreditiert.“ Oder – besonders im Reformationsgedenkjahr: „Die kirchliche Einheit scheitert am Unwillen Roms.“

Der Philosoph und Publizist Josef Bordat nimmt sich 36 populäre religions- und kirchenkritische Thesen vor und setze ihnen, so der Verlag, mit Kenntnisreichtum und Besonnenheit historische und systematische Fakten entgegen. So entstehe eine sachliche und differenzierte Darlegung von Geschichte und Wesen der Katholischen Kirche, die allen Diskussionsteilnehmern mit Interesse an einer informierten Sicht zu einem begründeten Urteil über eine der umstrittensten Einrichtungen der Menschheit verhelfen wolle – von A wie „Ablasshandel“ bis Z wie „Zölibat“.

Es gab einige positive Rezensionen. „Sachlich, faktenorientiert und unaufgeregt, für Kirchenferne wie auch Katholiken hilfreich“, lautete ein Urteil. Und ein anderes: „Keine plumpe Verteidigungsschrift, vermeidet jede Schwarz-Weiß-Malerei.“

Bordat wuchs in Straelen auf. 1991 beendete er seine Schulausbildung am Friedrich-Spee-Gymnasium Geldern mit dem Abitur. Nach seinem Hochschulabschluss als Wirtschaftsingenieur (Dipl.-Ing.) studierte Bordat Soziologie und Philosophie in Berlin und Arequipa/Peru (M.A.). 2006 wurde er am Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin zum Dr. phil. promoviert. Bordat arbeitet als freier Autor und betreibt den Weblog „Jobo72“. Als Online-Redakteur ist er verantwortlich für den Internetauftritt der katholischen Zeitung „Die Tagespost“, für deren Printausgabe er die Rubriken Wirtschaft, Weltkirche und Medien betreut.

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