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Auftritt von Johann König in Geldern Kurzweilig, witzig und teilweise ironisch-kritisch

Geldern · Grasgrünes Hemd und grüne Schuhe sind das Markenzeichen des Kabarettisten Johann König. In der ausverkauften Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums in Geldern bot er seinem Publikum am Freitagabend einen kurzweiligen, witzigen und teilweise auch ironisch-kritischen Abend.

 Johann König trat am Freitag in der Aula am Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern auf.

Johann König trat am Freitag in der Aula am Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern auf.

Foto: Gerd Mayer (Kunstverein Gelderland)

Ein Lacher jagte den nächsten; er verstand es, sein Publikum mit seiner Stimme (– wen wundert’s? –), seinen wohlgesetzten Pausen und den meist überraschenden Pointen am Ende des Satzes in Begeisterung zu versetzen. Bestimmte Reizworte setzte er geschickt als „running gag“ , etwa das „Longboard“ für alle ökologisch Bewussten, die gerne auf das Auto verzichten wollen und sollen oder die „Holzkiste“ für den klimaneutralen Transport der regional-saisonalen Lebensmittel; und wiederholt bediente er sich auch absichtlich einer falschen Grammatik („Alles hängt am Ende miteinander zu tun.“)

Seine Themen orientierten sich am Zeitgeschmack. So darf natürlich das Handy nicht fehlen, hier in der Variante „Schüttel-APP“ für ein Würfelspiel, also „Spaß for fun“. Seine Sprachsensibilität machte er am Beispiel Schule deutlich, als er die Unterschiede im Sprachgebrauch zwischen „sitzenbleiben“ und „sie verweilt noch ein Jahr in Klasse 3“ kabarettistisch aufbereitete.

Das Thema Kinder gab es gleich in mehreren Varianten. Jedes vierte Kind sei heutzutage ein „Einzelschnitt-Kaiserschnitt“ kritisierte er, man könne aus Sicht des Kindes auch sagen: „Ich bevorzuge den Begriff Alleinerbe“. Seine eigenen drei Kinder böten reichlich Stoff für kabarettistische Schlenker – „so verzichten sie zwar klimapolitisch engagiert gerne auf Schule, fliegen aber jetzt bewusster“; die 5-Jährige sei „ganz putzig, aber auch überflüssig. Sie wollte Prinzessin werden, da habe ich ihr ein Bild von Prinz Charles gezeigt.“

Auch die „Hungerunverträglichkeit“ der Ehefrau war ein Thema, ebenso wie die Schwierigkeiten mit der gemeinsamen Paartherapie. Mehrfach kommt er auf die Räumlichkeit der Aula zu sprechen. Sie sei „hochmodern, eine vollvertäfelte Klatscharena, wirke leicht „vermodert“. Das Publikum geht voll mit, auch wenn er zur fetzigen Musik den Hula-Hoop-Reifen schwingt.

(RP)
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