Klinik für Kinder und Jugendliche Jahresrückblick im St.-Clemens-Hospital

Kinderschutzabmulanz, Intensivmedizin für Frühgeborene, neue Assistenzärzte: Das Jahr 2019 brachte viele Entwicklungen für Karsten Thiel, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, und sein Team.

 Karsten Thiel, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche am St.-Clemens-Hospital, und Kinderärztin Sarah Schäfer. Sie blicken zurück auf ein ereignisreiches Jahr 2019.

Karsten Thiel, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche am St.-Clemens-Hospital, und Kinderärztin Sarah Schäfer. Sie blicken zurück auf ein ereignisreiches Jahr 2019.

Foto: Gerhard Seybert, Medien & Presse/Gerhard Seybert, Medien & Presse Service

(RP) Insgesamt 2000 stationär behandelte Fälle, knapp 4000 Fälle in der Notfallambulanz und weit über 1000 Neugeborene – die Jahresbilanz der Klinik für Kinder und Jugendliche im St.-Clemens-Hospital Geldern kann sich sehen lassen. Besonders die medizinischen Schwerpunkte Kindergastroenterologie und Kinderkardiologie boomen. Mehr als 1000 kleine Patienten benötigen inzwischen medizinische Hilfe durch die Spezialisten für Erkrankungen am Herzen oder an den Verdauungsorganen.

„Ich bin sehr stolz auf die enorme Leistung unseres ärztlichen und pflegerischen Teams“, erklärt Chefarzt Karsten Thiel. „Gemeinsam haben wir nicht nur das Jahresergebnis auf dem hohen Niveau der Vorjahre stabilisiert. Wir konnten darüber hinaus einige wichtige Neuerungen für Kinder und Heranwachsende in der Region auf den Weg bringen.“

Dazu zählt vor allem die Kinderschutzambulanz, die im Januar ihre Arbeit aufnahm. Wie wichtig die professionelle Anlaufstelle für misshandelte und missbrauchte Kinder ist, zeigt der hohe Bedarf. Jede Woche werden neue Fälle in die Hände des Kinderschutzteams übergeben. „Bestätigt sich der Anfangsverdacht, betreuen wir die Kinder anschließend gemeinsam mit den Jugendämtern und Hilfsorganisationen aus der Region. Es ist ein Gewinn für alle Betroffenen, dass unser Netzwerk in nur einem Jahr so gut ineinander greift“, betont Kinderschutzärztin Katharina Ketteler.

Die Kinderschutzambulanz kann bereits aufgesucht werden, bevor Gefahr droht, denn die angeschlossene Beratungsstelle mit Schreibabysprechstunde arbeitet präventiv. Eltern, deren Nerven blank liegen, können nach Rücksprache mit dem eigenen Kinderarzt einen Termin über das Sekretariat der Klinik für Kinder und Jugendliche vereinbaren.

Positive Neuigkeiten gab es in diesem Jahr auch für die intensivmedizinische Betreuung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen. Während das Land NRW in seiner aktuellen Krankenhausplanung andernorts die neonatologischen Intensivstationen reduzierte, wurde der Schwerpunkt im St.-Clemens-Hospital gestärkt. „Als Perinatalzentrum dürfen wir in Geldern auch weiterhin Kinder ab einem Geburtsgewicht von 1500 Gramm betreuen. Gemeinsam mit der geburtshilflichen Abteilung sind wir so für Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften bestens gerüstet.“

Und in noch einem Punkt entwickelt sich die Klinik für Kinder und Jugendliche gegen den Trend. Denn Sorgen um die Besetzung seiner Assistenzarztstellen muss sich Karsten Thiel nicht machen. „Bei uns kann die komplette Ausbildung zum Kinder- und Jugendarzt erfolgen. Darüber hinaus habe ich eine Weiterbildungsermächtigung für die Schwerpunkte Neonatologie und Kindergastroenterologie.“

Seit seinem Amtsantritt vor vier Jahren hat der Chefarzt schon vier Assistenzärzte erfolgreich auf die Facharztprüfung vorbereitet. Jüngster Neuzugang ist Sarah Schäfer. Die Kinderärztin wechselte Anfang Dezember eigens für die Weiterbildung zur Kindergastroenterologin aus Oberhausen nach Geldern.

Zum gleichen Zeitpunkt wurde im Spielzimmer auf der Kinderstation der Staffelstab übergeben. Um die altersgerechte Beschäftigung der kleinen Patienten kümmert sich nun Erzieherin Gabriela Peters.

Als wären diese Entwicklungen noch nicht genug, endet das Jahr 2019 mit einer weiteren Neuerung. Am 4. Dezember wurde Karsten Thiel von den Kinderärzten im Bezirk Niederrhein zum Obmann gewählt. Er vertritt nun die Pädiater aus der Region im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. (BVKJ). „Es freut mich sehr, dass meine Kolleginnen und Kollegen mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben“, so Thiel. „Ich sehe meine Aufgabe aber nicht nur darin, ihnen eine Stimme im BVKJ zu geben. Auch der umgekehrte Weg ist wichtig. Nämlich aktuelle Informationen und Erkenntnisse aus dem Verband an den Niederrhein zu bringen. So können wir die Versorgungsqualität für die Patienten hier weiter festigen.“

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