Issum Issum: Viele Fragen zu Biogas-Anlagen beantwortet

Issum · Licht an, der Blick fällt auf eine braune, wabernde Masse. "Genau wie in der Brauerei, offene Gärung", stellt ein Besucher fest. Diesmal handelte es sich allerdings nicht um Maische, die im Altbierdorf vor sich hin brodelte, sondern um eine Gülle-Mais-Mischung. Die Issumer Landwirte Klaus Aengenheister, Jens Hannen und Christian Terlinden hatten zum Tag der Offenen Tür an ihrer Biogas-Anlage eingeladen.

 Hugo und Jens Hannen, Klaus Aengenheister, Christian Terlinden.

Hugo und Jens Hannen, Klaus Aengenheister, Christian Terlinden.

Foto: Binn

Mit den T-Shirts "Wir geben Gas" waren die Mitarbeiter, die Rede und Antwort stehen konnten, gut zu erkennen. "Es gibt viel Halbwissen", stellte Besucherin Jutta Voortmann fest. "Einmal bin ich aus Issum und zum anderen technisch interessiert", nannte sie ihre Gründe für den Sonntags-Ausflug zur Biogasanlage an der Kevelaerer Straße 99. "Bewundernswert" findet sie den Mut, so eine Investition zu stemmen. Immerhin kostete die Anlage 2,9 Millionen Euro, geplant waren 2,6 Millionen Euro, sagt Landwirt Franz-Hugo Hannen.

Gemeinsam mit Sohn Jens ist er für die technische Wartung verantwortlich. "Das ist wie eine lebende Kuh. Wir müssen zur Tages- und Nachtzeit dafür da sein", sagt er. Und er räumt mit einem beliebten Vorurteil auf: "Unsere Biogasanlage ist kein Müllschlucker." Der Aussage eines Besuchers, er habe beim Issumer Discounter gehört, dass in die Biogasanlagen jede Menge Lebensmittel kommen, nimmt er den Wind aus den Segeln. "Das geht gar nicht. Das ist tödlich", sagt Hannen. Denn die Bakterien, die aus dem Gülle-Gemisch Gas produzieren, sind empfindlich.

Daumen hoch gab es von der CDU-Landtagsabgeordneten Margret Voßeler. Sie urteilte: "Eine tolle Sache, die man mit nachwachsenden Rohstoffen machen kann."

(bimo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort